Kairos-Preis für bosnische Filmemacherin Jasmila Zbanic
Hamburg (dpa) - Die bosnische Regisseurin Jasmila Zbanic hat in Hamburg den mit 75 000 Euro dotierten Kairos-Preis der Alfred Toepfer Stiftung erhalten.
Die 39-Jährige, die in Sarajevo geboren wurde, kämpfe beharrlich in ihrer Heimat gegen das Vergessen des Balkankrieges und werbe mit ihren Filmen zugleich um Versöhnung, heißt es in der Begründung des Kuratoriums. Die Filmemacherin nahm die Auszeichnung am Sonntag im Deutschen Schauspielhaus entgegen.
„Mit Filmen wie "Esmas Geheimnis", der bei der Berlinale 2006 den Goldenen Bären für den Besten Film gewann, beweist Jasmila Zbanic eine eigenständige künstlerische Handschrift“, hieß es. Der Streifen habe eine breite Debatte über die Rechte von im Krieg vergewaltigten Bosnierinnen entfacht.
Der 2007 ins Leben gerufene Kairos-Preis gehört zu den höchstdotierten Kulturpreisen in Europa und soll Kulturschaffenden Impulse für ihr weiteres Wirken geben. Zu den früheren Preisträgern zählten die französische Öko-Designerin Katell Gélébart und der polnische Künstler Pawel Althamer. Über die Vergabe des Preises entscheidet laut Stiftung jährlich ein unabhängiges Kuratorium.