Kanadische Polizei verhindert Massaker am Valentinstag
Halifax (dpa) - Die kanadische Polizei hat nach eigenen Angaben ein mögliches Blutbad am Valentinstag verhindert. Zwei Verdächtige, ein 20-jähriger Kanadier und eine 23-jährige US-Amerikanerin, wurdenin Halifax (Provinz Nova Scotia) wegen Verschwörung zum Mord angeklagt.
Einen dritten Verdächtigen setzten die Beamten wieder auf freien Fuß, ein vierter war zuvor tot aufgefunden worden. Einen terroristischen Hintergrund schlossen die Ermittler nach ersten Erkenntnissen aus.
Einzelheiten des geplanten Anschlags würden noch im Laufe des Samstags von offizieller Seite in Halifax (Provinz Nova Scotia) veröffentlicht werden, sagte die Sprecherin der Royal Canadian Mountain Police (RCMP), Angela Corscadden, der Deutschen Presse-Agentur. Medieninformationen, nach denen das Blutbad in einem Einkaufszentrum geplant war, bestätigte sie zunächst nicht.
Der 20-Jährige aus Halifax und die Amerikanerin aus Geneva (US-Bundesstaat Illinois) wollten demnach am Samstag in Halifax Passanten und anschließend sich selbst erschießen. Ihre genauen Motive sind unklar. Hätten sie ihre Pläne umgesetzt, wäre der Verlust vieler Menschenleben „sehr wahrscheinlich“ gewesen, zitierte die Zeitung „The Chronicle Herald“ den Polizeichef der ostkanadischen Provinz Nova Scotia, Brian Brennan. Die Fahnder hätten gefährliche Schusswaffen sichergestellt. „Mit diesen hätten viele Menschen verletzt werden können“, sagte er.
Bei dem Toten, der im Rahmen der Ermittlungen entdeckt wurde, handelt es sich um einen 19-jährigen Kanadier in einem Vorort von Halifax. Die Amerikanerin wurde demnach festgenommen, als sie am Flughafen von Halifax eintraf. Dort wartete der 20-Jährige auf sie. Beide wurden vor Ort festgenommen. Schließlich habe die Polizei auch einen 17-jährigen Verdächtigen gestellt, auf den die Fahnder durch einen anonymen Hinweis kamen. „Diese Leute hatten dieselbe destruktive Mentalität“, sagte Brennan zunächst über die Verdächtigen. „Ihre Ansichten basierten nicht auf Religion oder Kultur.“ Es sei auch keine Verbindung zu einer terroristischen Gruppe bekannt.