Karel de Gucht: Der Furchtlose

Karel De Gucht, EU-Handelskommissar, ist der Mann, der sich mit dem mächtigen China anlegt. Im Streit um Dumpingpreise bei Solarimporten aus dem Reich der Mitte hat er Strafzölle angekündigt. Und dies trotz Widerstands des wichtigen EU-Landes Deutschland und 17 weiterer Länder, die einen Handelskrieg fürchten.

Die Zölle sollen Europas kränkelnder Solarbranche helfen.

Der 59-jährige Belgier ist dafür bekannt, dass er Kontroversen nicht scheut. Die Kritik ließ er an sich abprallen. „Ich habe diese Meinung zur Kenntnis genommen. Aber ich werde sicherlich nicht von meinen Prinzipien abweichen, wer auch immer dazu eine Meinung hat.“ Die Politik Europas solle sich nicht von Angst leiten lassen.

De Gucht spricht mit der Selbstsicherheit eines altgedienten Politikers. Er war Parteichef der Liberalen im niederländischsprachigen Norden Belgiens, Außenminister seines Landes, zeitweise auch für Handel zuständig. Schließlich stieg er zum Vize-Premierminister auf. Bevor er 2010 Handelskommissar wurde, war er bereits EU-Entwicklungskommissar. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Red