Hochwasser verwüstet Greizer Park - Millionenschaden

Greiz/Dresden (dpa) - Das Hochwasser setzt auch Kultureinrichtungen, Denkmälern und Parks weiterhin schwer zu. Besonders stark traf es den Greizer Landschaftspark in Thüringen, der vom Hochwasser der Weißen Elster verwüstet wurde.

„Es ist eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes“, sagte der Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Helmut-Eberhard Paulus, am Mittwoch bestürzt. Der Park gleiche einer Mondlandschaft.

Das als national bedeutsames Denkmal eingestufte Ensemble aus Park und Sommerpalais war in den vergangenen Jahren mit Millionenaufwand saniert und rekonstruiert worden. In einer ersten Bestandsaufnahme sprach Paulus von rund 2,6 Millionen Euro Schaden. Nun hofft die Stiftung auf Spenden, ein Konto wurde eingerichtet.

Ersten Schätzungen zufolge beliefen sich die Schäden an Parks und Kultureinrichtungen allein in Thüringen auf mindestens 6,5 Millionen Euro. Vom Wasser eingeschlossen war etwa das Geburtshaus des Malers Otto Dix im Geraer Stadtteil Untermhaus. Dort ist auch die Kunstsammlung der Stadt untergebracht. Auch das Geraer Jugendstil-Theater ist betroffen, so dass die Vorstellungen bis zum Wochenende abgesagt werden mussten. Hochgedrücktes Grundwasser zog die Bühnentechnik in Mitleidenschaft.

Auch im Elbtal in Sachsen mussten Kultureinrichtungen schließen. Die Meißner Albrechtsburg bleibt nach Angaben vom Mittwoch bis auf Weiteres zu, die Eröffnung einer Märchen-Sonderschau wird verschoben. In Dresden bleiben das Carl-Maria-von-Weber-Museum in Pillnitz und das Kraszewski-Museum in der Neustadt bis Ende der Woche geschlossen.

Auch das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bleibt voraussichtlich bis 16. Juni zu. Dessen Domizil Schloss Pillnitz liegt direkt an der Elbe. Kunstschätze seien aber nicht betroffen, sagte eine Sprecherin des Kunstministeriums. Der Freistaat Sachsen hatte nach der Flutkatastrophe vor elf Jahren Millionen in den Hochwasserschutz in diesem Bereich investiert, nachdem damals Museen, Semperoper und Schauspielhaus überflutet worden waren. Die meisten Kunstschätze konnten damals aber gerettet werden.

Am Dienstag waren bereits die Händel-Festspiele in Halle (Sachsen-Anhalt) wegen des Hochwassers abgesagt worden.