Kate als „Schaufenster-Puppe“ kritisiert
London (dpa) - Prinz Williams Ehefrau Kate muss harsche Kritik einstecken: Die britische Autorin Hilary Mantel hat die schwangere Herzogin von Cambridge als „Schaufensterpuppe“ ohne Persönlichkeit bezeichnet.
Premierminister David Cameron sprang Kate zur Seite und nannte die Kommentare „unangebracht und falsch“. Die 31-Jährige zeigte sich am Dienstag erstmals in der Öffentlichkeit, seit sie nach schwerer Schwangerschaftsübelkeit im Dezember ein Krankenhaus in London verlassen hatte.
Mantel hatte sich bei einer Vorlesung vor zwei Wochen am Beispiel Kates über Frauen an Königshäusern geäußert. Die Kritik wurde erst jetzt über die Medien einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Kate scheine wie lackiert zu sein, mit einem perfekten Plastik-Lächeln, sagte die Autorin bei der Vorlesung.
„Sie erscheint wie Präzisionsarbeit, von einer Maschine gemacht. So anders als Diana, deren menschliche Besonderheit und emotionale Unkontrolliertheit sich in jeder ihrer Gesten zeigte“, wird Mantel unter anderem im „Guardian“ zitiert. „Kate scheint für ihre Rolle als Prinzessin ausgewählt worden zu sein, weil sie tadellos ist: unglaublich dünn, ohne Eigenarten, ohne Kuriositäten, ohne das Risiko, dass sie Charakter zeigt.“ Cameron, der am Dienstag Indien besuchte, sagte über Mantels Kommentare: „Ich denke, sie schreibt gute Bücher, aber was sie über Kate Middleton gesagt hat, ist total unangebracht und falsch.“
Mantel gewann vor drei Wochen für ihr Buch „Bring up the Bodies“ den Costa-Literaturpreis. Zuvor hatte sie für den Roman bereits den Booker-Preis bekommen. Ein Sprecher der Autorin sagte dem „Daily Telegraph“, die Vorlesung sei nicht als Kritik, sondern „mitfühlend“ gedacht gewesen.
Vor wenigen Tagen hatte sich auch Star-Modedesignerin Vivienne Westwood kritisch über Kate geäußert - sie empfahl der Herzogin am Rande der London Fashion Week, sie solle die Zahl ihrer Outfits deutlich reduzieren. Kate zeigte derweil erstmals in der Öffentlichkeit ihren Babybauch, der allerdings noch fast nicht zu sehen ist. Beim Besuch einer Suchthilfeeinrichtung für Frauen in London trug die Herzogin von Cambridge ein schlichtes Kleid und sah sichtlich entspannt aus.