Kate — Herzogin der Herzen
Aus der Bürgerlichen ist eine veritable Vertreterin der Royals geworden. Selbst die gestrenge Queen ist begeistert.
London. Naiv, eitel, zu dünn — zurzeit die wenigen negativen Urteile über Herzogin Kate aufzuspüren, ist gar nicht so einfach. Eigentlich erntet die 30-Jährige für ihr Auftreten nur Lob. Sie stand in den vergangenen Wochen oft im gnadenlosen Rampenlicht: Während ihr Mann Prinz William zu einem Einsatz auf den Falklandinseln war, absolvierte Kate eigene Auftritte, begleitete die Queen und die Schwiegereltern, und sie hielt ihre erste Rede.
Dass das Ganze so gut funktioniert hat, liegt Beobachtern zufolge auch daran, dass das Königshaus sie ganz fest an der Hand hält. In den kommenden Monaten steht der Herzogin noch so einiges bevor — und Unterstützung von ganz oben kann sie gut gebrauchen.
„Anders als bei Diana arbeitet diesmal die ganze königliche Familie zusammen, um sicherzustellen, dass ihr neuester Zugang sich sicher und als Teil des Teams fühlt“, meint Eleanor Mills von der britischen Zeitung „Sunday Times“. Nach außen strahlt Kate uns sieht stets aus wie frisch aus dem Ei gepellt. Doch wenn man ihr hinter den Kulissen begegne, seien die Augenränder und die eingefallenen Wangen nicht zu übersehen, erklärt Mills: „Man sagt, sie hat große Angst vor Einzelauftritten.“
Stand ihr seit Bekanntgabe der Verlobung im Herbst 2010 ihr William zur Seite, waren die vergangenen Wochen eine einzige Feuerprobe. Doch die Royals gaben Rückendeckung. So nahm Williams Oma, die britische Königin Elizabeth II., Kate zur Eröffnung ihrer Tour zum 60. Thronjubiläum mit. Symbolischer geht es kaum. Vorher war die Queen bereits mit Kate und Schwiegertochter Camilla in einem Kaufhaus in London zu Gast gewesen.
Kates Schwiegereltern Charles und Camilla stehen ohnehin hinter ihr. Mit ihnen besuchte sie zum Beispiel eine Galerie und eine Kinderhilfsorganisation. Ganz alleine war sie unterwegs, als sie ihre erste Rede in einem Kinderhospiz hielt. Zwar zitterte die Stimme ein bisschen, doch der Text saß.
Auch die PR-Maschine des Palastes blickt mit eiserner Miene auf alles, was über Kate geschrieben und von ihr gezeigt wird. Im Notfall gibt es eine Warnung. So wies der Palast im März über den britischen Presserat „aus gegebenem Anlass“ darauf hin, dass die Gesundheit Kates vollkommen privat sei.
Gerade hat die Herzogin eine kleine Verschnaufpause, doch schon bald geht es weiter. Am 29. April steht ihr erster Hochzeitstag an. Im Juni folgen Termine über Termine zum Thronjubiläum der Queen — unter anderem ist die fotogene Herzogin nebst ihrem Ehemann bei einer Kutschfahrt durch London dabei. Weiter geht es im Sommer mit den Olympischen Spielen, bei denen sie Botschafterin ist. Kaum vorstellen mag man sich, in welchen Sturm der Aufmerksamkeit sie geraten mag, sollte sie schwanger werden.
Bisher scheint sie alles zu meistern. Doch man dürfe nicht vergessen, dass hinter der glänzenden Fassade eine eher zerbrechlich aussehende junge Frau stecke, warnt Mills, die Kate bei einigen der Auftritte beobachtet hat. „Erschreckenderweise scheint sie, so wie viele Frauen im Licht der Öffentlichkeit — Victoria Beckham, Angelina Jolie — vor unseren Augen zu schrumpfen. Sogar ihre Mutter soll ihr schon gesagt haben, dass sie sich zu viel zumutet.“