Katharina Böhm: Als Kind schrieb sie Andreas Baader
Katharina Böhm ist Schauspielerin und Mutter und kann sich über die Schule ihres Sohnes gehörig aufregen.
München. Vier oder fünf Jahre alt ist die Schauspielerin Katharina Böhm gewesen, als sie einen Brief an den steckbrieflich gesuchten Andreas Baader schrieb. Sie bat ihn, bei seinen Terror-Akten wenigstens Kindern nichts zu tun: "Das war damals in den RAF-Tagen meine größte Angst."
"Das ist mal ein Film, mit dem ich selber ganz zufrieden bin", sagt Katharina Böhm und wedelt einige Fliegen vom nahen Pferdestall weg. Im Umland von München lebt sie in rustikaler Idylle mit ihrem neunjährigen Sohn Sam, der auch schon ganz munter fragt: "Der kann mich manchmal hübsch in Verlegenheit bringen." Wenn er zum Beispiel wissen will, warum die Schule so doof ist.
Und sie spricht von der Zeit, als sie selbst eine Kinderdarstellerin war: "Man hat uns wohl mehr geknuddelt als heute bei dem Dreh-Tempo möglich, aber uns wurde zugleich mehr Disziplin abverlangt. Wir hatten mit punktgenau gelerntem Text zu erscheinen."
Ihr Filmsohn Joel Eisenblätter, "ein unglaublich begabter kleiner Kerl", hatte es auch schon mal mit genialischer Improvisation versucht. Oder kratzte sich, wenn es juckte, kräftig an der Nase: "Ich hätte mir das damals eisern verbissen. Aber Joel war so souverän dabei, dass wir das einfach in der Szene lassen konnten."
Persönlich: Katharina Böhm wurde am 20. November 1964 in Sorengo (Schweiz) geboren. Die Österreicherin ist eine Enkelin des Dirigenten Karl Böhm und die Tochter des Schauspieler-Ehepaares Barbara Kwiatkowska-Lass und Karlheinz Böhm. Die Schauspielerin lebt mit ihrem Partner, dem Aufnahmeleiter Rick Ostermann, bei München. Ihr gemeinsamer Sohn Samuel ist neun Jahre alt.
Beruflich: Bereits mit zwölf Jahren spielte Katharina Böhm in der Schweizer TV-Serie "Heidi" die gelähmte Klara. Nach der Schauspielausbildung wurde sie 1987 durch die ZDF-Serie "Das Erbe der Guldenburgs" bekannt. Sie arbeitete dann einige Jahre fürs Theater, ist aber seit 1996 wieder regelmäßig im TV zu sehen.