Keine Überlebenden nach Erdrutsch in Kolumbien
Bogotá. Den riesigen Erdrutsch im Nordwesten Kolumbiens hat nach Angaben der Behörden keiner der bis zu 30 Verschütteten überlebt. "Es ist jetzt völlig unmöglich, noch Überlebende zu finden", sagte der Direktor des regionalen Amtes für Katastrophenschutz, John Rendón, am Mittwoch (Ortszeit).
Am Montag war ein Teil der Fernstraße zwischen den Städten Medellín und Urabá in der Provinz Antioquia nach heftigen Regenfällen von einer Geröll- und Schlammlawine fortgerissen worden.
Auch mehrere Häuser an dem Straßenabschnitt in den Bergen wurden zerstört.Bei den meisten Verschütteten handelte es sich um Reisende, die mit ihrem Bus vor einem kleineren Erdrutsch festsaßen. Trotz Warnungen der Behörden und der Polizei vor Ort versuchten sie, den für Fahrzeuge bereits unpassierbaren Straßenabschnitt zu Fuß zu passieren, um einen auf der anderen Seite wartenden Bus für die Weiterfahrt zu erreichen.
Dabei wurden die Menschen von dem viel größeren Erdrutsch überrascht. Einige flohen noch in Häuser am Straßenrand, die jedoch unter den entsetzten Blicken etwas weiter entfernt stehender Reisender fortgerissen wurden.Rettungskräfte mit Suchhunden, die zum Teil auch bei dem schweren Erdbeben in Haiti im Einsatz waren, suchten vergeblich nach Überlebenden. Sie fanden bis Mittwoch nicht einmal Tote.
Der Bereich unterhalb der Straße werde eventuell zu einem Friedhof erklärt, sagte Rendón.Kolumbien wird regelmäßig zwischen September und Dezember von heftigen Regenfällen heimgesucht, die in den Andenregionen zahlreiche Erdrutsche auslösen und in niedriger gelegen Gegenden die Flüsse über die Ufer treten lassen. Bis zu dem Erdrutsch in Antioquia hatten die Behörden seit Jahresbeginn schon landesweit mindestens 70 Tote durch Erdrutsche registriert.