Herne Kindermord in Herne: Was wir wissen - und was nicht

Wo ist Marcel H.? Mit Hubschraubern, Wärmebildkameras und Hunden sucht die Polizei den mutmaßlichen Kindermörder von Herne. Ein Überblick: Was wir wissen, was wir nicht wissen. (1/2)

Nach der Ermordung eines neunjährigen Jungen in Herne im Ruhrgebiet sucht die Polizei einen 19 Jahre alten Verdächtigen.

Foto: Marcel Kusch

Herne. Nach der Tötung des neunjährigen Jaden in Herne bei Bochum fahndet die Polizei mit Hochdruck nach dem mutmaßlichen Mörder. Hinweise zu Marcel H. gehen aus ganz Deutschland ein, Großeinsätze schrecken die Bevölkerung auf. Doch eine heiße Spur gibt es laut Polizei zunächst nicht. Ein Überblick:

WAS WIR WISSEN

Die Tat:
Jaden (9) wird am Montagabend in Herne erstochen im Keller des Nachbarn Marcel H. (19) gefunden. Der Junge ist laut Obduktion mit mehreren Messerstichen getötet worden. Der Polizei liegen im Internet verbreitete Fotos vor, die Marcel H. blutverschmiert neben dem Kind zeigen. Die Aufnahmen machen selbst Ermittler fassungslos. Nach Angaben des Anwalts von Jadens Familie, Reinhard Peters, lockte H. den Jungen unter einem Vorwand zu sich rüber. Demnach bekam der Bruder mit, wie H. fragte, ob Jaden eine Leiter halten könne.

Der Fund:
Ein bislang unbekannter Internet-Nutzer sieht die Bilder im Netz und verständigt die Polizei. Einsatzkräfte dringen in das Haus von Marcel H. ein und finden den getöteten Jungen. Fast zeitgleich trifft am Tatort der Stiefvater ein, der nach Angaben des Anwalts nach Jaden gesucht hat. H. finden die Beamten nicht.

Der Verdächtige:
Die Polizei stuft Marcel H. als gefährlich ein. Der 19-Jährige hat den Ermittlern zufolge weitere Taten angedeutet. Zeugen sollen ihn nicht ansprechen, sondern den Notruf wählen. H. ist Brillenträger, hat kurze Haare, ist schlank und etwa 1,75 Meter groß.

Die Suche:
Die Behörden fahnden bundesweit nach Marcel H. und gehen mehreren Hundert Hinweisen aus ganz Deutschland nach. Die Ermittlungen laufen bei der Polizei in Dortmund zusammen. In Mönchengladbach durchsuchen Einsatzkräfte am Donnerstag ein Krankenhaus, auch in Herne, Wetter (Ruhr) und im Siegerland gibt es Großeinsätze. Die Polizei setzt Hubschrauber, Wärmebildkameras und Hunde ein und hat eine Hotline geschaltet. Am Donnerstag veröffentlichen die Ermittler das Foto eines Hundes und fragen, wer Angaben zu dessen Besitzer machen könne. Im Zuge der Ermittlungen gab es auch einen Einsatz bei der Rockergruppe „Bandidos“ in Herne.