Kindesmissbrauch: Ponyhofbetreiber erneut angeklagt

Bonn (dpa). Wegen Kindesmissbrauchs und Vergewaltigung muss sich ein 66-jähriger Ponyhof-Betreiber aus dem Rhein-Sieg-Kreis demnächst vor Gericht verantworten. Laut Anklage, die am Mittwoch bekannt wurde, soll der Pferdezüchter und Reitlehrer in den Jahren 2004 und 2005 ein 12-jähriges Mädchen in mindestens vier Fällen missbraucht und vergewaltigt haben.

In dem Prozess vor dem Bonner Landgericht soll geprüft werden, ob für den einschlägig vorbestraften Angeklagten eine Sicherungsverwahrung verhängt werden muss. Derzeit sitzt der Mann eine früher verhängte Haftstrafe ab. Die neuen Vorwürfe hat er bestritten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 66-Jährigen vor, die Pferdebegeisterung des Kindes systematisch ausgenutzt zu haben.

Der Angeklagte habe der Schülerin angeboten, dass sie kostenlos auf seinen Ponys reiten dürfe, wenn sie auf dem Hof aushelfe und die Pferde pflege. Bereits 1999 wurde er vom Landgericht Koblenz zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Damals hatte er fünf Mädchen auf seinem damaligen Pferdehof bei Neustadt/Wied in Rheinland-Pfalz missbraucht. 2008 folgte eine zweites Urteil vor dem Amtsgericht im oberbergischen Waldbröl: zwei Jahre Haft ohne Bewährung wegen Kindesmissbrauchs von drei weiteren Mädchen. Durch diesen Prozess flog der Fall der 12-Jährigen auf, die sich nach dem Urteil ihrer Mutter anvertraut hatte.