Kirche eröffnet Verfahren gegen Pfarrer Fliege
Der ehemalige TV-Moderator soll seine Amtspflichten verletzt haben. Er stand zuletzt mehrfach in der Kritik.
Düsseldorf. Gesegnetes Wasser, Kongresse mit Engelsrednern, Kommentare über Gott als den „Gauner da oben“ — TV-Pfarrer Jürgen Fliege ist zuletzt häufig in die Kritik geraten. Jetzt hat die Evangelische Kirche im Rheinland ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet. Es bestehe der Verdacht, dass der 64-Jährige gegen seine Amtspflichten verstoßen habe. Diese würden auch gelten, obwohl er inzwischen im Ruhestand ist. Was genau dem Mann, der von 1994 bis 2005 eine Talkshow in der ARD moderierte, vorgeworfen wird, verrät die Landeskirche nicht. Sprecher Jens Peter Iven erklärt lediglich: „Er wurde gebeten, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen.“
Jürgen Fliege selbst nennt in einer Erklärung zwei Punkte. Zum Einen einen Artikel aus der Zeitung „Welt am Sonntag“, in dem aus einem Gespräch Flieges mit einem jungen Brautpaar zitiert wird. Gott und Kirche seien „erst mal sch. . .egal“, nur die Seele sei wichtig, soll er gesagt haben.
Zum anderen erwähnt Fliege ein durch ihn gesegnetes Wasser, das in Flaschen abgefüllt verkauft wird. Fliege sieht keinen Grund für Kritik: „Segen ist in meiner Kirche selbstverständlich käuflich zu erwerben, auch wenn es ihr schwer fällt, dazu zu stehen.“
Im schlimmsten Fall droht Fliege der Verlust seiner Alimentierungsansprüche. vezi