Knochenfund im Tal des Todes führt auf deutsche Spur

Washington/Dresden (dpa). Ein Knochenfund im Tal des Todes könnte das Schicksal einer deutschen Familie 13 Jahre nach ihrem rätselhaften Verschwinden in Kalifornien klären. Wanderer entdeckten in dem Nationalpark neben Skelettresten die Ausweispapiere von einem der Touristen aus Dresden, wie die Zeitung „Contra Costa Times“ am Freitag (Ortszeit) berichtete.

Die genaue Identifizierung werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es von den Behörden. Polizeisprecherin Carma Roper nannte die Entdeckung „einen wichtigen Meilenstein, seit diese Sache 1996 begann“. Anfragen der US-Behörden wegen DNA-Proben der Verschwundenen hat das Landeskriminalamt Sachsen bisher nicht erhalten, wie eine Sprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Dresden mitteilte.

Die Spur der vier Deutschen - laut US-Medien ein 34 Jahre alter Architekt, seine 28-jährige Freundin sowie zwei Jungen im Alter von zehn und vier Jahren - hatte sich im Juli 1996 in der trockenen Wüstenlandschaft des Parks verloren. Dort kann es im Sommer über 50 Grad heiß werden. Letztes Lebenszeichen war der Eintrag in einem Gästebuch einer verlassenen Bergbausiedlung, datiert auf den 23. Juli 1996.

Dort ist von einer geplanten Fahrt über einen Pass die Rede. Als die Familie von ihrer Reise nicht zurückkehrte, wurde sie in Dresden als vermisst gemeldet. Eine großangelegte Suche im Tal blieb ergebnislos. Erst drei Monate nach dem Verschwinden der Urlauber wurde ihr gemieteter Minivan im Südwesten des Tals im Anvil Spring Canyon gefunden - mit drei platten Reifen. Spuren im Sand deuteten darauf hin, dass der Wagen schon knapp vier Kilometer auf den Felgen gefahren war.

Auf einer Karte des größten US-Nationalparks südlich von Alaska heißt es, Autofahrten in diesem Teil des Death Valley werden nur erfahrenen Fahrern empfohlen, deren Wagen einen Vierradantrieb hat. Das Tal des Todes, das jedes Jahr knapp eine Million Touristen besuchen, ist der trockenste und heißeste Winkel der USA. Mit rund 90 Metern unter dem Meeresspiegel liegt dort auch der tiefste Punkt des amerikanischen Kontinents.