König Albert II. von Belgien: Der Königsweg
Rechtzeitig vor dem Nationalfeiertag wies Albert einen Ausweg aus dem Streit um die überfällige Staatsreform.
König Albert II. von Belgien erlebt in diesem Juli schwere Tage. Das Staatsoberhaupt muss ein Land zusammenhalten, das seit den Parlamentswahlen im Juni 2007 eine politische Dauerkrise durchlebt. Viele finden, dass sich der König als Krisenmanager durchaus bewährt.
Rechtzeitig vor dem Nationalfeiertag wies Albert einen Ausweg aus dem Streit um die überfällige Staatsreform: Der angeschlagene Christdemokrat Yves Leterme bleibt Regierungschef. Aber er wird von der schwierigen Aufgabe entbunden, neue Spielregeln für das Zusammenleben der französischsprachigen Wallonen und der niederländischsprachigen Flamen festzuschreiben.
Das übernehmen drei, mit den Finessen und Finten belgischer Innenpolitik vertraute Polit-Profis: der Ministerpräsident der deutschsprachigen Gemeinschaft, der Sozialist Karl-Heinz Lambertz, sowie die beiden französischsprachigen Politikern Raymond Langendries von den wallonischen Christdemokraten (cdH) und Francois-Xavier de Donnea von den Liberalen (MR). Mit seinem Schachzug hat der König Zeit gewonnen, und die Regierung kann sich wieder voll auf das Tagesgeschäft konzentrieren.