Königin Silvia kämpf gegen die Presse
Stockholm (dpa) - Königin Silvia gibt den juristischen Kampf gegen aus ihrer Sicht „kränkende, verletzende und böswillige“ Presseveröffentlichungen nicht auf.
Wie Hofsprecherin Annika Söderberg der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch bestätigte, geht die Ehefrau von Schwedens König Carl XVI. Gustaf erneut presserechtlich gegen eine Fotomontage vor, die den König beim Pizza-Essen vom Bauch einer nackten Frau und sie selbst beim Wegschrubben eines Hakenkreuzes an einem Teppich zeigt.
Die satirisch gemeinte Fotomontage der Schwedin Elisabeth Ohlson Wallin vom vergangenen Oktober bezog sich auf Vorwürfe gegen den König wegen angeblicher Aktivitäten im Rotlichtmilieu. Hintergrund für die Abbildung Silvias mit einem Hakenkreuz war deren anfängliche Verteidigung von politischen und geschäftlichen Aktivitäten ihres deutschen Vaters Walter Sommerlath in der Nazi-Zeit.
Der schwedische Presseombudsmann hatte die Klage der Königin gegen vier Medien abgewiesen, die die Montage veröffentlicht hatten. Zur jetzt eingelegten Klage vor dem Presserat als Berufungsinstanz wollte der Stockholmer Hof keine weiteren Erklärungen abgeben.
In der von der Zeitung „Expressen“ veröffentlichten Klageschrift des Hofes hieß es über die Montage: „Sie vermittelt den Eindruck, die Königin wolle den Nationalsozialismus unter den Teppich kehren, um damit die Judenvernichtung und andere Untaten des Regimes zu verbergen.“ Damit werde ihr ein „äußerst ernster und unverantwortlicher öffentlicher Schaden zugefügt“.