Kontroverse über Elektroschockpistolen in Australien
Sydney. Tödliche Schüsse aus Elektroschockpistolen haben die Polizei in Australien in die Kritik gebracht. Ein Mann starb am Dienstag in Sydney, nachdem ihn ein Polizist aus nächster Nähe mit einer Elektroschockpistole in den Brustkorb geschossen hatte.
Der Mann sei mit Messern bewaffnet gewesen, verteidigte sich die Polizei. "Die Polizisten haben in Bruchteilen von Sekunden eine Entscheidung getroffen, die nach meiner Überzeugung ihr Leben gerettet hat", sagte Polizeichef Andrew Scipione am Dienstag. Die Beamten waren wegen sexueller Übergriffe zu einem Haus gerufen worden.
In Australien war gerade erst ein Polizei-Video veröffentlicht worden, das einen unbewaffneten Ureinwohner zeigt, der mit 13 Elektrostößen traktiert wird. Er hatte eine Leibesvisitation verweigert. Der Zwischenfall geschah 2008 in Perth in West Australien. Die Beamten mussten eine Geldstrafe bezahlen.
"Das war falsch", räumte der dortige Polizeichef Chris Dawson ein. Eine Kommission hatte das Video im Rahmen eines Berichts über den Einsatz von Elektroschockpistolen veröffentlicht. Sie kam zu dem Schluss, dass die Pistolen immer öfter eingesetzt werden, um Verdächtige zur Kooperation zu zwingen, vor allem Ureinwohner.