Krankenstand: In Düsseldorf sind die Menschen gesünder als anderswo im Land

Im vergangenen Jahr waren bei der DAK täglich 3,3 Prozent der Versicherten krank.

Düsseldorf. Der Krankenstand in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Dies geht aus dem Gesundheitsreport der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) hervor, der am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlicht wurde.

Demnach waren 33 von 1000 Mitgliedern (3,3 Prozent) des Versicherers täglich krankgeschrieben. 2008 waren es 3,1 Prozent. 2006, im Jahr mit dem tiefsten Stand seit der Jahrtausendwende, sogar nur 2,6 Prozent.

Ursache für den Anstieg ist laut DAK-Chef Peter Hoffmann möglicherweise steigender Druck am Arbeitsplatz - ausgelöst durch die weltweite Wirtschaftskrise. Dafür könnte sprechen, dass insbesondere in den strukturschwachen Regionen der Krankenstand besonders hoch ist: In Gelsenkirchen und Bottrop beträgt er 4,5 Prozent - Höchststand in NRW.

"Dagegen leben in Düsseldorf die gesündesten Menschen", formuliert es Hoffmann. Nur 27 von 1000 Angestellten (2,7 Prozent) haben hier ihrem Arbeitgeber im Jahr 2009 einen gelben Schein präsentiert.

Dass die Zahlen in Düsseldorf weit unter NRW-Schnitt liegen, hat laut Regina Behrendt vom Düsseldorfer Gesundheitsamt insbesondere zwei Ursachen: das verhältnismäßig geringe Durchschnittsalter und die soziale Situation der Menschen.

"In der Landeshauptstadt und im Kreis Mettmann liegen die Einkünfte 15 Prozent über dem NRW-Schnitt." In den unteren Schichten seien Kinder häufiger krank. Allerdings lasse die soziale Situation nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Art der Krankheit zu, sagt Behrendt. Der Krupp-Husten trete sogar eher in besser gestellten Familien auf, während Asthma eher Ärmere treffe.

Wie aus dem DAK-Bericht hervorgeht, erkranken die Beschäftigten in NRW in erster Linie an Atemwegserkrankungen wie Erkältung oder Bronchitis (19,8 Prozent), gefolgt vom Muskel-Skelett-Problemen wie Rückenschmerzen (17,6 Prozent) und psychischen Erkrankungen (12,2 Prozent).

Auch hierbei liegt Düsseldorf gut: Krankschreibungen "auf Rücken" haben in der Landeshauptstadt 30 Prozent weniger Betroffene als in NRW.

Den größten Anteil an den Krankmeldungen haben die Langzeiterkrankten: 2,9 Prozent der Patienten (43 Tage und mehr) sind für 37,7 Prozent des Krankenstandes verantwortlich, nur acht Prozent dagegen holen sich einen gelben Schein für ein bis drei Tage.

Auch die AOK hat ihren Fehlzeiten-Report veröffentlicht. Danach ist der Krankenstand im Vergleich zu 2008 bundesweit von 4,6 auf 4,8 Prozent gestiegen. Im Durchschnitt dauerte eine Arbeitsunfähigkeit 17,3 Tage.