Kreuzfahrtriese „Quantum“ unterwegs Richtung Nordsee
Papenburg (dpa) - Mit einem Tag Verspätung hat die erste Reise des größten bislang in Deutschland gebauten Kreuzfahrtschiffes begonnen. Am Montag passierte die 348 Meter lange „Quantum of the Seas“ die Schleuse zum Dockhafen und machte sich mit Hilfe zweier Schlepper auf die Fahrt über die Ems in Richtung Nordsee.
Tausende von Neugierigen verfolgten das Manöver an der Meyer Werft im niedersächsischen Papenburg von den Ufern aus. Der Luxusliner ist das drittgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt.
Bis zum späten Abend soll die schwimmende Kleinstadt, auf der künftig bis zu 4100 Passagiere reisen können, das Emssperrwerk im rund 30 Kilometer flussabwärts gelegenen Gandersum kurz vor Emden erreichen.
Mit dem Hochwasser soll das Schiff am frühen Dienstagmorgen die Schleuse passieren. Ziel ist zunächst der niederländische Nordsee-Hafen Eemshaven. Dort solle die „Quantum“ im Laufe des Dienstags nach einer ersten kurzen Testfahrt anlegen, sagte ein Sprecher der Werft.
Die eigentlich schon für Sonntagmittag geplante Überführung war wegen ungünstiger Wetter- und Tide-Verhältnisse verschoben worden. Damit das knapp 168 000 Bruttoregistertonnen große Schiff die schmale Ems befahren kann, muss mit Hilfe des Emssperrwerks die Flut gewissermaßen „eingefangen“ werden. Gegebenenfalls muss sogar Wasser nachgepumpt werden. Nur dann kann das Schiff mit acht Metern Tiefgang sicher den Fluss passieren.
Wegen der besseren Manövrierbarkeit legt die „Quantum“ die Strecke auf der Ems im Rückwärtsgang zurück. Das Kommando hat das Team der Lotsenbrüderschaft Emden, die das Manöver zuvor im Computersimulator im niederländischen Wageningen geübt hatte.
Der Heimathafen der „Quantum of the Seas“ wird New York sein, von dort aus wird das Schiff auf Kreuzfahrten zu den Bahamas, den Bermudas und in die Karibik in See stechen. Die Reederei ist die amerikanische Royal Caribbean International.