Emotionale Trauerfeier für Joachim Fuchsberger
Grünwald (dpa) - Prominente aus Film, Fernsehen und Politik haben sich am Montag bei einer Trauerfeier von dem Schauspieler und Showmaster Joachim Fuchsberger verabschiedet.
Unter den rund 300 Gästen der Gedenkstunde in Grünwald bei München waren neben Fuchsbergers Bruder, seiner Ehefrau Gundula und den Enkeln Jenny und Julien auch viele Weggefährten und Kollegen, so die Schauspieler Uschi Glas und Ralf Bauer, Wiesn-Wirt Peter Pongratz, Showmaster Frank Elstner oder die Tänzerinnen Alice und Ellen Kessler.
„Du bist nicht tot, Du wechselst nur die Rollen“, sagte Moderatorin Nina Ruge zu Beginn der Feier, die sehr persönlich und emotional war - getreu dem Motto: „Von Freunden für den Freund“. Beigesetzt werden soll Fuchsberger, der am 11. September 87-jährig gestorben war, erst später im engsten Familienkreis.
Auf der Bühne des Saales war der dunkle Sarg Fuchsbergers aufgebahrt, fast völlig bedeckt von weißen Blumen und zartem Grün, dazwischen blitzten drei einzelne rote Rosen hervor. Weiß waren auch die schlichten Kerzen in schmalen Glasvasen, die großen Hortensienblüten und viele der Kränze und Blumengestecke mit letzten Wünschen. Im Hintergrund hing eine große Leinwand, auf die Fotos von Fuchsberger projiziert wurden - mal lachend, mal ernst und oft mit Familie, Freunden und Weggefährten.
Viele Redner konnten vor Rührung kaum weitersprechen, so wie Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees: „Blacky war ein tatkräftiger Humanist, diese seelische Tiefe konnte man bei jeder Begegnung mit ihm empfinden“, sagte er. Der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Jürgen Heraeus, würdigte den Einsatz des Schauspielers für das Kinderhilfswerk: „Du hast unendlich viel für die Kinder dieser Welt getan und das mit aufrichtiger Liebe“. Mit seiner Rolle als erster deutscher UNICEF-Botschafter habe er den Kindern dieser Welt eine große Stimme verliehen.
Fuchsberger selbst hätte die Trauer wohl nicht gerne gesehen, mutmaßte der Komiker und Fernsehkritiker Oliver Kalkofe. „Erlaube uns aber bitte heute auch ein paar Tränen, rein egoistisch, weil wir dich noch nicht gehen lassen wollten“, sagte er. „Ab morgen werden wir lächeln und glücklich sein, wann immer wir an dich denken.
Auch aus Australien waren Gäste angereist. Fuchsberger hatte dort mit seiner Familie jahrelang gelebt und Dokumentarfilme fürs Fernsehen gedreht. „Die Freunde vermissen Blacky sehr“, sagte Andreas Graf von Faber-Castell mit tränenerstickter Stimme. „Farewell, dear Mate!“
Neben Reden gab es auch musikalische Grüße, so von Max Greger, der auf dem Saxophon mit seinem Sohn „Amazing Grace“ spielte oder von Willy Astor, der ein Gitarrenstück vortrug. Zudem waren zwei Kompositionen von Fuchsbergers Sohn Thomas zu hören, der 2010 tödlich verunglückt war. Der Schlagersänger Udo Jürgens wäre auch gern gekommen, konnte aber nur eine Videobotschaft senden mit dem Song „Der große Abschied“, zu dem Fuchsberger 1967 selbst den Text geschrieben hatte.
Mehr als 100 Fans verfolgten die Trauerfeier auf Leinwänden im Freien - trotz Wolken, Wind und ein paar Regentropfen. „Blacky“ zählte in den vergangenen Jahrzehnten zu den prägenden Figuren der TV-Unterhaltung mit TV-Shows wie „Auf los geht's los“ oder „Ja oder Nein“. Berühmt wurde er durch Auftritte in mehreren Edgar-Wallace-Krimis in den 60er Jahren wie „Das Gasthaus an der Themse“ oder „Der Hexer“.