Kriminalität: Kommissar häufiger auf Raubzug?
Gladbacher Polizist soll zwei Banken überfallen haben.
Mönchengladbach. Die Beamten der Mönchengladbacher Polizei reagierten am Donnerstag fassungslos: Ihr ehemaliger Kollege soll mehr als nur eine Bank überfallen haben. Er soll vielmehr schon im Januar 2007 auf Raubzug gewesen sein.
Das jedenfalls vermutet die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach. Oberstaatsanwalt Lothar Gathen: "Es gibt Parallelen zwischen dem Überfall auf die Geschäftsstelle in Stadtteil Lürrip Januar 2007 und dem aktuellen Überfall auf die Filiale Hardterbroich, wegen dem der 53-Jährige festgenommen wurde." Welche Parallelen das sind, sagte Gathen nicht. Der Überfall 2007 schlug fehl. Als der Täter merkte, dass die Kassiererin Alarm auslöste, flüchtete er ohne Beute.
Wie inzwischen bekannt wurde, soll der festgenommene Oberkommissar große Geldsorgen gehabt haben. Kollegen äußern sich teilweise distanziert über ihn. So heißt es, dass man ihn "als Kollegen geschätzt" habe.
Der Familienvater aus Rheydt, der seit 31 Jahren Polizist ist, hat gestanden, maskiert und bewaffnet die Sparkassenfiliale in Hardterbroich ausgeraubt zu haben - an seinem ersten Urlaubstag. Nach dem Überfall fand die Polizei das Rad, mit dem er nach dem Überfall geflohen ist. Wie sich schnell herausstellte, war das Rad kurz vor dem Überfall vom Gelände des Polizeipräsidiums einem Beamten gestohlen worden.
Das war eine heiße Spur. Schnell erkannten seine Kollegen auf einem Video der Bank-Überwachungskamera ihren Kollegen - am Gang und an einer auffälligen Uhr, wie es heißt.
Zu dem Vorwurf, eine weitere Bank ausgeraubt zu haben, schweigt der 53-Jährige. Der Haftrichter lehnte den Antrag seines Anwalt ab, ihn gegen Kaution aus der U-Haft zu entlassen.