Künftige Atomforschung in Jülich wird im Aufsichtsrat besprochen
Jülich (dpa). Die atomare Forschung in Jülich ist Thema bei der nächsten Aufsichtsratssitzung des dortigen Forschungszentrums. Das teilte das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium am Dienstag mit.
Der Aufsichtsrat werde in der Sitzung am 14. Mai den Vorstand zu Aspekten der nuklearen Forschung befragen. Die Bundesregierung hatte auf Anfrage der Grünen-Fraktion im Bundestag mitgeteilt, dass weiterhin Fördergelder in die Erforschung von Atomenergie fließen. NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) hatte Aufklärung gefordert.
Nach Angaben der Bundesregierung ist jeweils eine Versuchsanlage für Kugelhaufenreaktortechnik und eine für Hochtemperatur-Experimente in Betrieb. Die Experimente würden seit 2012 über das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt TARGET finanziert. Jülicher Experten unterstützten den Bau eines Reaktors in China, zur Erhöhung der Sicherheit.
„Sollte in Jülich tatsächlich an riskanten Techniken geforscht und der Bau eines neuen Atomkraftwerks in China unterstützt werden, stünde das im krassen Widerspruch zum Willen der Gesellschaft und der Politik“, hatte Remmel festgestellt. Da helfe auch nicht das Deckmäntelchen der angeblichen Erforschung von Sicherheitstechniken.
Der Bund ist zu 90 Prozent Gesellschafter beim Forschungszentrum Jülich, das Land zu zehn Prozent. Im NRW-Koalitionsvertrag steht, dass das Land keine Atomforschung mehr finanziere, mit Ausnahme der Forschung für Sicherheit, Endlagerung und Rückbau.