Kuh Yvonne ist wieder da - Sehnsucht nach Artgenossen?

Mühldorf (dpa) - Die Kuh Yvonne ist wieder da - nach vielen intensiven Sucheinsätzen kam sie ganz von allein zurück.

Das Tier, das sich seit Wochen in einem Waldstück im oberbayerischen Landkreis Mühldorf versteckt hielt und einen gewaltigen Medienrummel auslöste, hat sich seinen Artgenossen wieder angeschlossen, wie das Landratsamt Mühldorf am Donnerstagabend mitteilte. Britta Freitag, Sprecherin des Gnadenhofes Gut Aiderbichl, bestätigte die Rückkehr des Tieres, das als „Kuh, die ein Reh sein will“ gar im Ausland Schlagzeilen machte.

Plötzlich stand sie am Donnerstag in Unteralmsham bei Ampfing vor dem Gatter einer Kuhweide - und wurde angeblich von der Bäuerin eingelassen. Das Tier mache einen gesunden und ruhigen Eindruck, hieß es vonseiten des Landratsamtes und Gut Aiderbichl. Offenbar war Yvonne der Einsamkeit überdrüssig geworden.

Gemeinsam mit vier Kälbern grase Yvonne inzwischen nahe der Isen auf einer Weide, teilte der Landkreis mit. Anhand der Ohrmarke konnte sie den Angaben zufolge von einem Veterinär des Landratsamtes identifiziert werden. „Die Freude ist im Moment ganz riesig“, sagte Freitag. Wegen der Dunkelheit kam es am Abend nicht mehr zum Transport nach Gut Aiderbichl in Deggendorf, wo Yvonne ihren Lebensabend verbringen soll. Nach behördlicher Anordnung kann die dafür geplante Betäubung nun frühestens am Freitagmorgen erfolgen.

Gut Aiderbichl hatte die ehemalige Milchkuh, die im Mai auf der Flucht vor der dem Schlachter ausgebüxt war, gekauft, um ihr einen ruhigen Lebensabend auf dem Gnadenhof zu ermöglichen. Zuvor war die flüchtige Kuh zum Abschuss freigegeben worden, da sie als mögliche Verkehrsgefährdung galt. Die Abschussgenehmigung war zuletzt aber wieder kassiert worden.

In Deggendorf soll die Kuh nun mit Sohn Friesi sowie Schwester Waltraut und Kälbchen Waldi zusammen auf dem Gnadenhof leben. Ein Tierarzt wollte Yvonne ursprünglich noch am Abend mit einem Betäubungsgewehr ruhigstellen, um den Transport für sie „so unstressig wie möglich“ zu machen. Er kam jedoch zu spät an.

Beim Eintreffen von Aiderbichl-Gründer Michael Aufhauser kam es zuvor zu einem Wortgefecht mit dem Eigentümer der Weide, auf der Yvonne seit Donnerstag grast. Bauer Konrad Galnhofer forderte Aufhauser auf, „schnellstmöglich dafür zu sorgen, dass das Rind von seiner Weide verschwinde. Bei einem erneuten Ausbruch seien auch seine Kälber gefährdet.