Kultur-Highlights an der Côte d’Azur

Paris (dpa) - Aix-en-Provence hat ein Museum mehr, Avignon feiert eine Wiedereröffnung und St. Tropez den 60. Geburtstag eines Kunsttempels, der eine der kostbarsten Sammlungen an der französischen Mittelmeerküste besitzt.

Foto: dpa

Pünktlich zur Urlaubszeit locken die Provence und die Côte d’Azur wieder mit Kultur-Events. Ein Überblick.

AIX-EN-PROVENCE: Die historische Hauptstadt der Provence besitzt mit dem Caumont Centre d’Art ein Museum mehr. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende herrschaftliche Stadthaus wurde für rund 12,6 Millionen Euro renoviert. Es liegt inmitten der Stadt und ist der zeitgenössischen und klassischen Kunst gewidmet. Unter dem Titel „Canaletto. Rom, London, Venedig. Der Triumph des Lichts“ sind bis zum 20. September mehr als 50 Werke aus den verschiedensten Schaffensphasen des italienischen Malers (1697-1768) zu sehen.

ARLES: Mit den „Rencontres de la Photographie“ findet in der südfranzösischen Stadt wieder eines der weltweit wichtigsten Fotofestivals statt. Bis zum 20. September werden 35 Schauen präsentiert. Zu den Höhepunkten zählen die beiden Werkschauen, die den amerikanischen Fotografen Walker Evans (1903-1975) und Stephan Shore (geb. 1947) gewidmet sind, einem der bedeutendsten Fotografen der Gegenwart.

AVIGNON: Nach umfangreichen Erweiterungsarbeiten hat in der Papststadt das Museum Collection Lambert seine Türen wieder geöffnet. Die Ausstellungsfläche wurde für mehr als 15 Millionen Euro auf 6000 Quadratmeter verdoppelt. Gezeigt werden etwa 600 zeitgenössische Werke, die der Kunsthändler Yvon Lambert im Jahr 2012 dem französischen Staat vermacht hat - die größte Schenkung seit mehr als 100 Jahren. Die Werke von Anselm Kiefer, Jean-Michel Basquiat, Cy Twombly und Nan Goldin werden auf über 90 Millionen Euro geschätzt.

MONACO: Mehr als 150 bedeutende Werke der russischen Avantgarde präsentiert das Forum Grimaldi. Unter dem Titel „Von Chagall bis Malewitsch“ werden in dem Felsenstaat am Mittelmeer die wichtigsten Vertreter einer Kunstepoche gezeigt, die etwa von 1905 bis 1934 dauerte, darunter Wassily Kandinsky, Alexander Rodtschenko und Kasimir Malewitsch. Von Marc Chagall ist bis zum 6. September auch seine nur selten ausgestellte riesige Komposition „Einführung in das Jüdische Theater“ zu sehen, auf dem sich ein wirbelndes Ensemble aus Musikern, Akrobaten und Jongleuren entfaltet. Ein Großteil der Werke sind Leihgaben bedeutender russischer Institutionen wie des Puschkin-Museums und der staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau.

ST. TROPEZ: „Das schönste der kleinen Museen Frankreichs“ heißt die Ausstellung, mit der das Musée de l’Annonciade in dem internationalen Jetset-Treff seinen 60. Geburtstag feiert. Das Museum, das direkt am Hafen liegt, besitzt eine hochkarätige Sammlung aus rund 400 Klassikern der Moderne. Bis zum 19. Oktober sind einige die schönsten Werke ausgestellt, darunter Bilder von Paul Signac, Francis Picabia und Henri Matisse. Die Künstler haben alle zeitweise in dem Fischerhafen gelebt und gearbeitet. Signac zählte zu den ersten Künstlern, die St. Tropez Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten.