Kunstraub: Angeklagter streitet alles ab
Im Juli 2008 verschwanden im Privatbankhaus Lampe acht Ölgemälde. Bis heute ist unklar, wo sich die Beute befindet.
Düsseldorf. Ein Fall, der Rätsel aufwirft: Ausgerechnet aus dem gut gesicherten Privatbankhaus Lampe in Düsseldorf sind im Juli 2008 acht Ölgemälde sowie weitere Gegenstände aus der Sammlung des Unternehmers Rudolf August Oetker verschwunden. Bis heute ist ungeklärt, wo sich die Kunstwerke im Wert von rund einer Million Euro befinden.
Es gab keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens und auch keine Bilder aus der Videoüberwachung. Die Einbrecherbande hatte einen Originalschlüssel der Privatbank verwendet.
Seit Mittwoch muss sich nun ein 62-jähriger Koch vor dem Amtsgericht verantworten. Der Düsseldorfer soll versucht haben die Bilder, darunter Gemälde von Carl Spitzweg, Paula Modersohn-Becker oder Jean Dufy zu verkaufen. Ungeklärt ist auch noch, ob er womöglich an dem Diebstahl selbst beteiligt gewesen war.
Zu Prozessbeginn wies der 62-jährige Angeklagte alle Vorwürfe durch seinen Anwalt Thorsten Timm zurück. Im Juli 2010 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei weitere Männer, die sich ebenfalls wegen Hehlerei und Diebstahl verantworten mussten. Ein Versicherungsdetektiv sagte am Mittwoch: „Der Angeklagte hat mir seinerzeit angeboten, den Rückkauf der Beute zu vermitteln.“
Der Prozess soll mit weiteren Zeugenaussagen am 17. August fortgesetzt werden.