Langenfeld-Tragödie: Keine spontane Tat des Vaters

Langenfeld/Düsseldorf (dpa) - Die Familientragödie von Langenfeld mit vier Toten war wahrscheinlich keine spontane Tat des Vaters, sondern hat sich über zwei Tage hingezogen.

Die bisherigen Ermittlungsergebnisse deckten sich mit entsprechenden Angaben in einem Abschiedsbrief, den der 34-Jährige ins Internet gestellt hatte, sagte Staatsanwalt Matthias Ridder in Nordrhein-Westfalen. „Wir haben nichts gefunden, was dem widerspricht.“

Die Ermittler ließen den Abschiedsbrief im Internet umgehend sperren. Nach Darstellung des „Express“ schreibt der Mann darin, er habe bereits in der Nacht zum Donnerstag seine Frau (33) und seine neun Monate alte Tochter getötet. Weil der fünfjährige Sohn aufgewacht sei, habe er ihn zunächst noch am Leben gelassen. Den Donnerstag will der Vater dann weitgehend gemeinsam mit seinem Sohn verbracht haben, ehe er auch ihn tötete. Am Freitagmorgen legte der 34-Jährige dann in der Wohnung Feuer. Er selbst ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft wahrscheinlich durch eine Rauchgasvergiftung gestorben.

Genaue Angaben zum Tod von Frau und Kindern machte die Staatsanwaltschaft nicht. Es habe keine Anzeichen „grober äußerer Gewalt“ gegeben, sagte Ridder lediglich. Der „Express“ berichtete, der Vater habe Chloroform benutzt, um Frau und Kinder umzubringen.

Das Tatmotiv waren möglicherweise finanzielle und berufliche Probleme des Mannes. Sein Unternehmen sei eine Lügenblase, die zu platzen drohe, heißt es dem Abschiedsbrief. Ein Brand in der Wohnung der Familie im vergangenen Oktober war laut Zeitungsbericht auch ein Selbstmordversuch.