Laserpointer: Blend-Attacken auf Piloten nehmen dramatisch zu
Im vergangenen Jahr wurden 720 Angriffe mit Laserpointern gemeldet. Vier Jahre zuvor waren es erst 122.
Düsseldorf. Innerhalb weniger Jahre ist die Zahl der Laser-Attacken auf Passagierflugzeuge und Hubschrauber stark angestiegen. 2012 wurden von Piloten im deutschen Luftraum mehr als 720 Zwischenfälle gemeldet, bei denen sie vom Boden aus mit Laserstrahlen geblendet wurden. Nur vier Jahre zuvor waren es noch 122 Fälle.
Was wie ein harmloser Streich erscheint, ist eine Gefahr für die Gesundheit der Piloten sowie für die Sicherheit der Flugzeuge und Passagiere. Denn die Attacken geschehen oft während des Starts oder der Landung — den kritischsten Phasen des Flugs. Im schlimmsten Fall droht ein Absturz. Nicht umsonst werden die Zwischenfälle als „schwerer Eingriff in den Luftverkehr“ geführt — es drohen Strafen von sechs Monaten bis zehn Jahren.
Für die Blendattacken nutzen die Täter nicht schwache Laserpointer, die bei Präsentationen im Uni-Hörsaal zum Einsatz kommen. Sie verwenden Geräte mit hoher Leistung, die über das Internet bestellt werden können.
Obwohl Piloten, Polizei und Flugsicherung bei der Suche nach den Tätern eng zusammenarbeiten, kann die Polizei nur selten jemanden auf frischer Tat ertappen. Da die Attacken oft nur Sekunden dauern, und die Piloten nur ungefähre Ortsangaben machen können, sind die Täter beim Eintreffen der Beamten meist schon über alle Berge. Und selbst wenn Verdächtige vor Ort angetroffen werden, ist es schwierig, ihnen die Tat nachzuweisen.
Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert, den Besitz geeigneter Laser unter Strafe zu stellen. So könne man Täter leichter zur Verantwortung ziehen, sagte ein Sprecher unserer Zeitung.