Lawinen: Neun Tote in Italien und Österreich
Rom/Wien (dpa). Neun Menschen sind in Norditalien und Österreichdurch Lawinen ums Leben gekommen, darunter drei Deutsche. Ein 14-jähriger Deutscher kam in Sulden in Südtirol um, als er mit zweiBegleitern auf Snowboards unterwegs war und von den Schneemassenüberrollt wurde.
Die beiden anderen konnten von den Rettungskräftenlebend geborgen werden, einer von ihnen hatte sich Rückenverletzungenzugezogen.
Trotz funktionierendem Lawinenpiepser wurden zwei deutscheSkitouristen in Tirol erst nach Tagen tot in den Schneemassengefunden. Der 56 Jahre alte Mann aus Frankfurt (Main) und die 50-jährige Frau aus Tübingen seien seit vergangenen Montag vermisstgewesen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag in Tirol. Beide hättenim Pitztal eine Skitour abseits der Piste gehen wollen.
Am Samstag fanden die Bergretter die beiden Leichen schließlichunterhalb einer Gletscherzunge unter mehreren Metern Schnee. DasProblem: Die beiden Urlauber sind nach Polizeiangaben wohl von einerLawine verschüttet worden, die aber durch die starkenSchneeverwehungen der letzten Tage für die Suchtrupps nicht mehr alssolche erkennbar war. Lawinenpiepser können erst geortet werden, wennman sich nah am Unfallort befindet.
Am Pordoijoch im Trentino starben am Samstagabend vier Bergretter,die zwei vermisste Touristen in der Dunkelheit finden wollten. DieSuchmannschaft wurde auf einer Höhe von mehr als 2000 Metern imLasties-Tal von einer Lawine erfasst und mitgerissen, wieitalienische Medien berichteten. Drei weitere Bergretter der Gruppewurden verletzt, einer von ihnen konnte aber Alarm schlagen.
Am Sonntag grub die Bergwacht dann in den Dolomiten die Leichenzweier norditalienischer Touristen aus, nach denen am Vorabendgesucht worden war. Die Lawinengefahr in den Alpen hatte sichdeutlich erhöht, weil auf die massiven Schneefälle starker Regen auchin den höheren Lagen folgte. Gefährlich ist es vor allem außerhalbder Skipisten.