Sterbliche Überreste entdeckt Leiche aus „Mordprozess ohne Leiche“ gefunden?
Wuppertal (dpa) - Auf der Suche nach der seit mehr als zwei Jahren verschwundenen Hanaa S. ist eine Frauenleiche gefunden worden. Die sterblichen Überreste lagen in einem Waldgebiet nahe dem baden-württembergischen Kronau, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Wuppertal am Morgen mitteilten.
Dort war die Leiche der sechsfachen Mutter aus Solingen bereits vermutet worden. Es ist aber noch nicht sicher geklärt, ob es sich bei der gefundenen Leiche wirklich um die Überreste von Hanaa S. handelt. „Die Untersuchungen der Rechtsmedizin und der Polizei dauern an“, hieß es in der Mitteilung.
Einer der Angeklagten in dem als Wuppertaler Mordprozess ohne Leiche bekannt gewordenen Verfahren um den Tod der sechsfachen Mutter hatte die Polizei in das Gebiet geführt. Der Schwager der verschwundenen Frau sei sich aber nicht sicher gewesen. Nach einem Jahr Prozessdauer hatte der Angeklagte überraschend sein Schweigen gebrochen und eine Mitverantwortung am Tod der Frau eingeräumt. Die Hauptverhandlung sollte an diesem Freitag fortgesetzt werden.
In dem Prozess stehen fünf Familienangehörige der Vermissten wegen Mordes vor Gericht. Die Irakerin hatte sich von ihrem Mann getrennt und war im April 2015 in Solingen spurlos verschwunden. Die Verwandten sollen die 35-Jährige umgebracht haben, „um die Familienehre wieder herzustellen“, wie es in der Anklage heißt.
Die Leiche sei bereits am Mittwoch gefunden und schließlich nach Düsseldorf gebracht worden. Dort fand am Donnerstagnachmittag die Obduktion statt. Wegen des laufenden Verfahrens am Landgericht Wuppertal werde es vorerst keine weiteren Informationen dazu geben, kündigten Polizei und Staatsanwaltschaft an.