Liu Xiang: Olympias Pechvogel
Liu Xiang war 2008 in Peking die chinesische Hoffnung. Ein Superstar, ein Lauf-Millionär über die 110 Meter Hürden. Als er Olympia-Sieger werden wollte, schied er im Vorlauf wegen einer Achillessehnenverletzung aus.
Die chinesische Nation lag in tiefer Depression. Vier Jahre später kann Xiang endgültig als einer der größten Pechvögel der olympischen Geschichte gelten. Nach 13,72 Metern waren für den 29-Jährigen aus Schanghai auch die Olympischen Spiele in London zu Ende.
Ein Bild des Jammers: Kaum aus dem Startblock geschnellt, prallte der frühere Weltrekordler im sechsten Vorlauf frontal gegen die erste Hürde, stürzte und kauerte verzweifelt am Boden. Im Rollstuhl verließ er den Ort des erneuten Dramas; die chronisch lädierte Achillessehne könnte gerissen sein. „Wegen seiner alten Verletzung hatte er keine Kraft abzuspringen“, sagte sein Trainer.
Liu feierte 2010 bei den Asien-Spielen mit dem Titelgewinn im Hürdensprint ein Comeback. Bei der WM 2011 in Daegu/Südkorea gewann er Silber. Und in der aktuellen Weltjahresbestenliste liegt er an zweiter Stelle. Auf die Spiele hatte er sich in Düsseldorf und Leverkusen vorbereitet. Für 13,72 Meter. Red