Liz Taylors Diamanten werden versteigert

New York (dpa) - Erst durften Menschen sie an vielen Orten der Welt bewundern, jetzt werden Elizabeth Taylors Diamanten versteigert. Neun Monate nach dem Tod der Schauspielerin kann bei einer viertägigen Auktion von Christie's in New York mitbieten, wer über das nötige Kleingeld verfügt.

Auftakt und Höhepunkt des Spektakels ist am Dienstagabend. Zuvor waren die Juwelen der einst „schönsten Frau der Welt“ in Moskau, London, Los Angeles, Dubai, Genf, Paris und Hongkong zu sehen.

Prunkstück der exquisiten Kollektion ist ein Diamant, den Liz 1968 von ihrem zweifachen Ehemann Richard Burton geschenkt bekam. Er hat mehr als 33 Karat und ist in Reinheit und Farbe kaum zu übertreffen. „Sie trug ihn immer“, sagt die Expertin Leslie Roskind von Christie's in New York. „Jeden Tag. Sogar während und nach der Scheidung (von Burton)“. Das Auktionshaus hofft auf ein Gebot von 3,5 Millionen Dollar (2,6 Millionen Euro). Das wäre fast das Zwölffache dessen, was Burton einst bezahlt hatte.

80 Schmuckstücke sind bei Christie's im Katalog. Bei 29 steht „Geschenk von Richard Burton“ daneben. Der Schmuck, den er ihr vor 40 Jahren zum ersten Enkelkind schenkte, wird auf gut 200 000 Dollar geschätzt. Ein Rubinring von Weihnachten 1968 auf 1,5 Millionen.

Fast bescheiden taxieren mit 6000 Dollar drei „Pingpong-Diamantringe“ - so genannt, weil Burton sie Taylor für ein gewonnenes Tischtennisspiel schenkte. Nach Angaben von Christie's hatte er um einen Diamanten gewettet, sollte sie ihn mit wenigstens zehn Punkten beim Pingpong schlagen. Sie siegte und Burton machte sich umgehend auf den Weg, um sein Versprechen zu erfüllen. Er erwarb drei Ringe mit den kleinsten Steinen, die er finden konnte.

Von historischer Bedeutung ist ein Rubin- und Diamantenhalsband mit einer birnenförmigen Perle. Sie wurde laut Christie's im 16. Jahrhundert im Golf von Panama entdeckt und gehörte zeitweise zu den Kronjuwelen des spanischen Königshauses. Burton ersteigerte die Perle 1969 bei einer Auktion und Taylor ließ sie später von Cartier zu einem Schmuckstück nach eigenem Design verarbeiten. Schätzwert: zwei bis drei Millionen Dollar.

Von einem früheren Ehemann, dem Filmproduzenten Mike Todd, stammt eine Tiara von um etwa 1880. Sie trug das inzwischen wenigstens 60 000 bis 80 000 Dollar teure Schmuckstück 1957 bei der Oscar-Verleihung für Todds Film „In 80 Tagen um die Welt“. Taylor war insgesamt acht Mal verheiratet und hatte zahlreiche Liebhaber, die sie mit Juwelen verwöhnten. Selbst ihr langjähriger Freund Michael Jackson gab seiner Bewunderung für die Leinwandikone mit einem Schmuckgeschenk Ausdruck.

Nach der abendlichen Auktion am Dienstag kommen an den drei darauffolgenden Tagen auch die Kleider und Kunstwerke von Liz Taylor unter den Hammer.