Stilkunde fürs Fest - Hemd und Sakko müssen sitzen

Ulm (dpa/tmn) - Sogar Modemuffel mögen es an Weihnachten schick. Doch wer wenig Erfahrung hat, kann vieles falsch machen. Das fängt schon beim Oberhemd an: Es darf auf keinen Fall zu kurz sein. Und beim Sakko gelten nicht nur fürs Knöpfen Regeln.

Selbst wer im Berufsalltag keinen Anzug trägt, greift an Weihnachten schon mal zu Hemd und Sakko. Das Hemd dürfe aber auf keinen Fall zu kurz sein, rät die Personal Shopperin Sonja Grau aus Ulm für den Kauf der Festtagskleidung. „Es sollte nicht aus dem Hosenbund rutschen, sobald man sich nach vorne beugt. Hinten sollte es daher circa 20 bis 25 Zentimeter unter den Gürtel reichen.“

Die Modeexpertin rät etwas fülligeren Männern zudem zu einem Hemd mit Rückenfalte. Das sei „quasi eine Stoffreserve für den Träger“ und sei daher bequemer zu tragen. Die optimale Kragenweite sollte so gewählt werden, dass zwischen Hemdkragen und Hals noch ein Finger Platz findet.

Die gängigen Sakkoformen sind Ein- und Zweireiher, also mit einer oder zwei senkrecht verlaufenden Knopfleisten. Während der Zweireiher eher die Breite des Oberkörpers betont, unterstreicht der Einreiher die Länge des Oberkörpers. Dieses Modell kann daher helfen, einige Kilos zu verbergen.

Umso schmaler der oft bis zum Bauch verlaufende Kragen des Sakkos - Revers genannt - ist, umso mehr streckt er den Oberkörper, erläutert Grau. Ein schmales, hoch geschlossenes Revers an einem Einreiher mit zwei oder drei Knöpfen sei daher vorteilhaft für kleine Männer. Große Männer sollten eher ein tief geschlossenes Revers am Einreiher mit drei oder vier Knöpfen wählen.

„Der Zweireiher sollte im Stehen immer geschlossen sein“, erklärt Grau die Stilregeln. Einreiher hingegen können auch offen getragen werden, und ärmellose Westen passen ausschließlich zu diesem Modell. „Er ist die bequeme Variante. Für ein langes Fest oder lange Sitzungen sind Sie mit ihm bestens bedient“, rät Grau.

Werden die Knöpfe am Einreiher geschlossen, unterliegt auch das Regeln: Bei einem Sakko mit zwei Knöpfen werde immer der obere Knopf geschlossen, der untere bleibe offen. Am Drei-Knopf-Sakko werde nur der mittlere Knopf geschlossen und am Vier-Knopf-Sakko die mittleren beiden Knöpfe. Beim Zweireiher bleiben stets alle Knöpfe zu, mit Ausnahme des rechten unteren.