Lothar Matthäus von der Post für tot erklärt
„Empfänger verstorben“ — mit diesem Vermerk ging ein Brief für den Rekordnationalspieler zurück ans Amt.
Düsseldorf. Natürlich, Sorgen darf man sich um Lothar Matthäus immer machen. Mal sucht er einen Job, dann wieder eine Frau — und immer ein Mikrofon, mit dem sich das alles in die Welt hinausposaunen lässt. Das Motto des deutschen Fußball-Rekordnationalspielers mit vollzogenem Standortwechsel vom grünen Rasen auf den roten Teppich: Erst wenn keiner mehr über dich redet, bist du tot.
Matthäus also findet selbst, quicklebendig zu sein. Das aber sieht mancher anders: Die Post hat den 52-Jährigen nämlich für nichts weniger als tot erklärt. Empfänger „verstorben“ — mit diesem Vermerk ging ein an Matthäus adressierter Brief an das Amtsgericht München zurück. In dem Schriftstück soll des Ex-Fußballers Ex-Frau Liliana Unterhaltsforderungen gestellt haben. Das ist nicht angenehm, überleben aber kann man das schon.
Dass der Aufenthaltsort des Franken ein ewiges Rätsel zu sein scheint, hatte 2012 schon ein Insolvenzverwalter einer Wuppertaler Immobilienfirma erfahren. Der suchte Matthäus über mehrere Wochen, im Mai dieses Jahres wurde der dann zu einer Zahlung von 140 000 Euro an die Firma verurteilt.
Matthäus selbst hält den Postvermerk laut „Bild“ für eine „unglaubliche Frechheit“. Schließlich sei er „überall auffindbar“. Und dann folgte ein Satz für die Ewigkeit: „Jeder kann sehen, dass ich noch lebe.“ Gemeldet sei er seit Jahren in Budapest. Aber über Ungarn geht das Ganze weit hinaus: Ein Lothar Matthäus ist eben vor allem ein Weltbürger — und kein Phantom.