Lotto: Die Kugeln rollen bald im stillen Kämmerlein

Anfang Juli werden die Live-Ziehungen bei ARD und ZDF abgeschafft.

Düsseldorf. Wenn „Lottofee“ Heike Maurer am Mittwochabend im ZDF die aktuellen Gewinnzahlen präsentiert, dann ist es einer der letzten Auftritte der Moderatorin für dieses Format. Denn schon am 3. Juli wird die Präsentation der Gewinnzahlen um 18.54 Uhr von fünf auf eine Minute verkürzt und nicht mehr moderiert.

Laut ZDF-Sprecher Rainer Stumpf will sich der Sender damit an die veränderten Sehgewohnheiten der Fernsehzuschauer anpassen: „Die Zuschauer erhalten künftig eine raschere und auf das Wesentliche reduzierte Information.“

Auch beim Samstags-Lotto in der ARD bleibt nicht alles beim Alten. Hier ändert sich — anders als beim ZDF — der Sendeplatz. Die Ziehung der Lotto-Zahlen beginnt ab Juli wieder vor der „Tagesschau“ um 20 Uhr. Diesen Sendeplatz hatte die Lottoziehung schon von 1993 bis 2009, die ARD verlegte das Samstags-Lotto dann aber auf 22 Uhr hinter die Unterhaltungssendungen.

Je nach Format konnte der Zeitpunkt der Ziehung aber variieren. So erfuhren die Lotto-Spieler am vergangenen Wochenende wegen des Eurovision Song Contests erst nach Mitternacht die aktuellen Gewinnzahlen. Der späte Sendetermin und die schwankenden Sendezeiten seien laut ARD ein Grund für zahlreiche Zuschauerbeschwerden gewesen.

Im Gegensatz zu Heike Maurer bleibt die ARD-Moderatorin Franziska Reichenbacher aber das Gesicht der Lottosendung. Sie präsentiert die Zahlen von 6 aus 49, die Superzahl, Spiel 77 und die Super 6. Eine Live-Ziehung wird es aber nicht mehr geben, Reichenbacher liest nur die Ergebnisse vor. Vor allem jüngere Zuschauer hätten die alte Ziehungssendung als zu lang und nicht mehr zeitgemäß empfunden. Die neue Form der Präsentation unterstreiche den Informationscharakter der Sendung.