Diebstahl Lüpertz-Skulptur „Athene“ bleibt verschwunden

Düsseldorf (dpa) - Die Polizei sucht weiter nach einer gestohlenen Bronzefigur des Künstlers Markus Lüpertz. Bisher gebe es keine neuen Erkenntnisse, sagte eine Polizeisprecherin am Sonntag in Düsseldorf.

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Die Skulptur „Athene“ war vergangene Woche aus einer Düsseldorfer Kunstgießerei entwendet worden.

Ob es den Tätern nur um die Bronze ging oder ob sie es auf das Kunstwerk abgesehen hatten, ist unklar. „Beides ist möglich“, sagte die Polizeisprecherin. Der Wert der Bronze liegt demnach bei ein paar Tausend Euro. Das Kunstwerk, von dem es mehrere Ausführungen gibt, werde dagegen von Lüpertz auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.

Bunt bemalt, 2,30 Meter hoch und 230 Kilogramm schwer - es ist schon eine ziemlich auffällige Beute. Und doch sind die Täter unerkannt entkommen. Der Diebstahl der „Athene“ muss sich nach Polizei-Angaben zwischen Dienstagmorgen und Donnerstagmorgen ereignet haben. Eine Zeugin hat beobachtet, wie zwei große kräftige Männer am Dienstagnachmittag eine große Skulptur transportierten und in einen weißen Transporter luden.

Der 76-jährige Lüpertz sei am Donnerstag selbst vor Ort gewesen, berichtete die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“. „Er war schockiert“, sagte der 73-jährige Inhaber der Kunstgießerei der Zeitung. „Lüpertz ist seit 40 Jahren unser Kunde und einer meiner besten Freunde. Wir haben Hunderte Werke für ihn gegossen.“

Lüpertz ist nicht zum ersten Mal Opfer von Dieben geworden. 2015 entwendeten Einbrecher etwa 30 Zeichnungen, Aquarelle, Grafiken und Skulpturen aus seinem Atelier im brandenburgischen Teltow. „Ich kann die nur auffordern: Stellt mir sie hin, und dann ist gut“, appellierte der Maler und Bildhauer damals. Sieben Wochen später standen die Werke bis auf eines tatsächlich wieder vor der Tür.

Lüpertz machte keinen Hehl daraus, dass ihn der Einbruch belastete. „Das ist für mich eigentlich ein größeres psychisches Problem als unbedingt ein kommerzielles“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Einige Monate zuvor hatte er noch selbst zwei Eindringlinge in die Flucht geschlagen: „Da standen plötzlich zwei Jungs bei mir oben im Flur“, erzählte er. „Ich bin wach geworden, habe mir dann meinen Krückstock genommen und bin mit lautem Gebrüll auf die los.“

Von 1988 bis 2009 war Lüpertz Rektor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Mittlerweile ist er in seine Heimatstadt Mönchengladbach-Rheydt zurückgezogen, unterhält daneben aber auch noch andere Ateliers. Die Familie von Lüpertz war 1948 von Böhmen nach Rheydt geflüchtet, wo er aufwuchs. Der Künstler, der stets im schwarzem Anzug, mit dicken Ringen und extravagantem Gehstock auftritt, wird oft als „Malerfürst“ bezeichnet. Er selbst mag diese Bezeichnung nach eigenem Bekunden aber gar nicht.