Mafiamorde: Vier Clan-Mitglieder festgenommen
In der Nacht zu Dienstag schlug die Polizei in San Luca und Nordrhein-Westfalen zu. BILDER: Vier Verdächtige festgenommen
Rom. Im Zuge der Fahndung nach dem möglichen Drahtzieher der Duisburger Mafiamorde sind am Dienstag vier Mitglieder eines kalabrischen Clans festgenommen worden. Zwei Männer des Nirta-Strangio-Clans wurden bei groß angelegten Durchsuchungen im italienischen San Luca festgenommen, zwei weitere in Deutschland, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Derweil laufe die Fahndung nach dem 29-jährigen Giovanni Strangio weiter, der hinter dem Blutbad von Duisburg mit sechs Toten Mitte August stecken soll. Er soll bei den Bossen seines Clans in Kalabrien Schutz gesucht haben.
Die am Dienstag Festgenommenen werden beschuldigt, Menschen ermordet, mit Waffen gehandelt und einer kriminellen Vereinigung im Mafia-Stil angehört zu haben. Sie stehen nach den ersten Angaben allerdings nicht unter Verdacht, an der Tat in Duisburg beteiligt gewesen zu sein.
San Luca gilt als Hochburg der kalabrischen Mafia, die 'Ndrangheta genannt wird. In der idyllisch an der Spitze des italienischen Stiefels gelegenen 4200-Seelen-Gemeinde tobt seit 1991 eine blutige Fehde zwischen zwei verfeindeten Mafia-Familien. Auch fünf der Mordopfer von Duisburg stammten aus San Luca.