Marcel Ospel: Der Trommler
Marcel Ospel hat sein gewieftes Taktieren am Ende nichts mehr genutzt: Er konnte dem aus den USA blasenden Subprime-Sturm nicht mehr standhalten. Die Krise mit minderwertigen US-Hypotheken hat auch ihn den Job als UBS-Präsidenten gekostet.
So hatte sich der 58-Jährige seinen Abgang sicher nicht vorgestellt. Nachdem er Ende vergangenen Jahres seinen Posten beim Bekanntwerden der ersten Milliarden-Schieflage der größten Schweizer Bank bereits angeboten hatte, wollte er sich zuletzt sogar für ein weiteres Jahr im Amt bestätigen lassen. Der Druck auf ihn wurde aber zu groß. Sogar die als gemäßigt geltende "Neue Züricher Zeitung" bezeichnete ihn als "klebrigen" Manager und forderte unverhohlen seinen Rücktritt. Schließlich hat die Großbank mittlerweile über 40 Milliarden Schweizer Franken in den Sand gesetzt - so viel musste keine andere Bank außerhalb der USA abschreiben.
Dabei hatte Ospel ohne akademische Bildung eine beeindruckende Karriere hingelegt. Bereits mit 46 Jahren war er Konzernchef. Er gilt als bodenständig und hervorragend vernetzt. In Basel kennt ihn fast jeder - auch als leidenschaftlichen Fastnachts-trommler.