Maria Riesch-Höfl kämpfte mit Tränen der Rührung
Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Bei der Trauung kämpfte Maria Riesch mit den Tränen, aber nach dem Jawort durften die Doppel-Olympiasiegerin und ihr Ehemann den „schönsten Tag in unserem Leben“ einfach nur noch genießen.
„Wir haben dem Tag seit langem entgegengefiebert, und heute ist es endlich so weit. Es waren einfach nur Glücksgefühle“, sagte die 26 Jahre alte Skirennfahrerin am Donnerstag. Im Herzen von Partenkirchen wurden sie und ihr 37 Jahre alter Manager von Bürgermeister Thomas Schmid getraut - dann startete im kleinen Kreis die Feier.
Doppel-Gold bei Olympia, Ehrung zur „Sportlerin des Jahres“, der Sieg im Gesamtweltcup - mit der Heirat in ihrem Heimatort fanden 14 überaus erfolgreiche Monate für die Alpin-Königin einen weiteren Höhepunkt. Künftig wird sie unter dem Namen Maria Höfl-Riesch starten.
„Ich will genauso heißen wie mein Mann, bin aber schon seit zehn Jahren im Ski-Weltcup mit meinem Mädchennamen unterwegs. Deshalb haben wir Kombination von beiden gewählt“, begründete Höfl-Riesch die Namenswahl. Die Tränen, verriet sie, „habe ich gerade zurückhalten können. Ich habe gekämpft.“ Und ihrem Ehemann ging es nicht viel anders bei der Zeremonie im Richard-Strauss-Institut in der Marktgemeinde.
Nervös waren sie natürlich beide ein bisschen, wenn auch anders als bei den Abfahrten auf der Ski-Piste. „Mit einem sportlichen Wettkampf kann man das nicht vergleichen. Da weiß man nicht, wie es ausgeht. Hier wissen wir, dass es gut ausgeht“, sagte der Bräutigam, der im klassischen schwarzen Anzug seiner „Maria“ den Ring aus Weiß- und Rosegold ansteckte: Graviert sind die Schmuckstücke mit dem Datum und dem Namen des jeweils anderen. „Wir sind beide erster Sieger heute“, sagte Höfl-Riesch, die es mit der weiteren Familien-Planung „nicht so eilig“ hat und noch „große Ziele“ im Sport verfolgt.
Die Eltern der Brautleute, Geschwister und Freunde, darunter der frühere Fußball-Weltmeister Stefan Reuter und Skirennfahrer Felix Neureuther, wohnten der standsamtlichen Trauung bei. „Plötzlich steht man als Brautvater da und kann nicht begreifen, dass die Zeit so schnell umgegangen ist“, sagte Siegfried Riesch mit feuchten Augen.
Nach der Trauung wurde das Paar bei kühlen Temperaturen und bewölktem Himmel von Kindern des Skiclubs Partenkirchen mit einem Spalier aus Skiern begrüßt, volkstümliche Musik wurde gespielt - und gegen Ende des Empfangs wurde die Vereinshymne von einem Männerchor gesungen.
Am Samstag wird dann nach der kirchlichen Hochzeit in Going in Österreich noch einmal ganz groß mit rund 230 Gästen gefeiert. Und am Montag geht es auf eine einsame Insel in die Flitterwochen.