Martin Schulz: Der rote Europäer
Die SPD hat Martin Schulz zu ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl gekürt.
Martin Schulz war lange Bürgermeister von Würselen, dann einfacher Abgeordneter im EU-Parlament. Mittlerweile ist er dort Chef der sozialistischen Fraktion, und am Montag hat ihn die SPD zu ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl gekürt. Einem größeren Kreis wurde Schulz erstmals vor fünf Jahren bekannt - ausgerechnet durch Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi.
Der hatte im EU-Parlament Schulz die Eignung bescheinigt, im Film einen KZ-Aufseher abzugeben. Der folgende Eklat machte den Mann mit dem Allerweltsnamen in (fast) aller Welt bekannt.
Seitdem wird davor gewarnt, den etwas bollerigen Glatzkopf mit rheinischer Herkunft und entsprechendem Zungenschlag zu unterschätzen. Schulz ist, was Fußball-Reporter einen Knipser nennen: zur Stelle, wenn es im Strafraum ans Schießen geht. Und das sieht er wohl auch selbst so, wenn er sich als "politisch stärkste Figur im Haus" bezeichnet.
Bei der Europawahl im nächsten Jahr wird er als Knipser im Strafraum zu finden sein: "Wir haben leider 20 rechte Regierungen, 21 konservative Kommissare und eine große Mehrheit der Rechten im Parlament - was wir brauchen ist ein Linksrutsch!"