Matt Dillon: Am Teenie-Star vorbeigerauscht
Er sieht gut aus, hat Talent — aber in zu schrägen Rollen gespielt. Heute kommt Matt Dillon alles drei sehr entgegen.
New York. Den Namen kennen viele, das Gesicht auch - doch so recht ist Matt Dillon nie in Hollywoods A-Liga vorgestoßen. Vielleicht liegt das an einem besonderen Verhältnis zum Filmbetrieb: Der oscar-nominierte New Yorker spielt seit mehr als dreißig Jahren Rollen aus verschiedenen Genres, hält sich aber seit einer früheren Beziehung mit Cameron Diaz von den Klatschspalten fern. Heute wird er 50 Jahre alt.
Als 15-Jähriger wurde der 1964 geborene Matt von der High School weg zum Casting für seinen ersten Film „Wut im Bauch“ eingeladen. Es folgte unter anderem „Kleine Biester“ im Jahr 1980 und drei Jahre später der endgültige Durchbruch. „Die Outsiders“ sollte nicht nur Dillon zum Star machen, der Film gilt auch für den Rest der Jugendriege um Tom Cruise, Patrick Swayze und Rob Lowe als Karrierestart.
Ein richtiger Teenie-Star wurde jedoch nie aus Dillon, zu problematisch schienen oft seine Rollen. Nach einigen ernsteren Engagements folgte Ende der 90er Jahre ein weiteres Karrierehoch, dieses Mal in Komödien wie „Verrückt nach Mary“ oder „In & Out“ und im Erotik-Dreiecks-Thriller „Wild Things“.
Für seine Rolle als Polizist im Episodenfilm „L.A. Crash“ wurde Dillon 2006 endlich für den Oscar nominiert. Doch während das Drama zum „Besten Film“ gekürt wurde, schnappte sich George Clooney für „Syriana“ den Nebendarsteller-Oscar. Heute spielt Dillon nach einem Ausflug ins Regiefach vor allem in Independent-Filmen mit.
Dillon selbst kümmert das wenig. „Das größte Kompliment machen mir Menschen, die mich auf der Straße ansprechen und sagen, dass sie meine Karriereentscheidungen mochten“, sagte Dillon bereits mit Mitte 30 der Zeitung „Daily Oklahoman“. „Ich selbst habe meine Langlebigkeit in diesem Geschäft nie bezweifelt.“ Und dennoch: Mit Schauspielerkollegen sitze er nicht gerne zusammen und rede über das Business, meinte Dillon ein anderes Mal. „Nichts langweilt mich mehr“, zitiert ihn die Filmdatenbank „Internet Movie Database“ (IMDB).
Diese Haltung könnte auch der Grund dafür sein, dass über Dillons Privatleben nicht viel nach außen dringt. In den vielen einschlägigen Klatsch-Magazinen taucht er kaum auf, der britische „Telegraph“ beschreibt ihn vor einigen Jahren lediglich als Liebhaber von Flohmärkten, Vinyl-Schallplatten und kubanischer Musik, ein „netter Kerl“ eben. Dillon sei zudem häufig zum Joggen im Central Park, heißt es bei IMDB weiter, und: „Normalerweise wird er dabei nicht erkannt.“