24 eingeschlossene Arbeiter aus Goldmine befreit
Johannesburg (dpa) - Zwei Dutzend illegale Minenarbeiter sind bis zum Nachmittag aus einer stillgelegten Goldmine in Benoni bei Johannesburg befreit worden. Sie seien unverletzt geborgen worden, wie der Rettungsdienst ER24 mitteilte.
Zahlreiche andere illegale Arbeiter, die sich noch in den Schächten befanden, weigerten sich laut der Polizei trotz des freien Ausgangs die Mine zu verlassen. Sie fürchten demnach strafrechtliche Ermittlungen wegen der illegalen Arbeiten. Die 24 befreiten Männern waren in der Tat von der Polizei nach den ärztlichen Untersuchungen festgenommen worden; sie sollen dem Richter vorgeführt und der illegalen Minenarbeit angeklagt werden.
Offenbar war am Samstag kein Stolleneinbruch für die Lage der eingeschlossenen Goldschürfer verantwortlich, wie zunächst vermutet worden war. Stattdessen soll eine rivalisierende Gruppe illegaler Minenarbeiter Felsbrocken in den Schacht geworfen und damit die Ausgänge blockiert haben.
Die Rettungsdienste hatten die Ausgänge mit schwerem Gerät freigemacht. Sie stellten ihre Arbeit ein, da die zuvor Eingeschlossenen ab Sonntagabend nicht mehr kooperierten. Unklar blieb weiter, wie viele Menschen noch unter Tage waren.
Die Behörden bezweifelten die Berichte der illegalen Bergleute über die Zahl der Männer in der Goldmine, berichtete der Nachrichtensender eNCA. Die illegalen Arbeiter hatten von mehr als 200 Männern gesprochen. Allerdings könnten die Bergleute viele Tage unten bleiben, da sie offenbar mit Wasser und Nahrung versorgt seien, sagte ein Minenspezialist dem Sender. Unklar blieb aber, ob auch Arbeiter in tiefer gelegenen Stollen unbehindert nach oben gelangen könnten.
In Südafrika suchen Tausende Menschen illegal in verlassenen Minen nach Edelmetallen. Die Betreibergesellschaft hatte das Bergwerk in Benoni schon vor Jahren wegen mangelnder Rentabilität stillgelegt.
Vor zehn Tagen starben in einer noch betriebenen Goldmine westlich von Johannesburg acht Bergarbeiter nach einem Feuer. Sie waren nach dem Ausbruch des Brandes in etwa 1700 Metern Tiefe gefangen.