Gebogene Fernseher zielen auf Zuschauer in der Mitte
München (dpa/tmn) - Die Zeiten, in denen Fernseher flach an der Wand hingen, sind vorbei. Noch in diesem Jahr wollen die Hersteller auf gebogene Geräte auf den Markt bringen. Das soll vor allem das Bild verbessern - allerdings profitieren davon nicht alle Zuschauer.
Auf der Messe CES (7. bis 10. Januar) in Las Vegas haben mehrere Hersteller Anfang Januar Fernseher mit gebogenem Display vorgestellt. Für ein besseres Bild sorgen die Geräte aber nur, wenn der Zuschauer mittig davor sitzt, berichtet die Zeitschrift „Video“ (Ausgabe 3/2014). Wer schräg zum Display sitzt, sieht durch die Kurve eventuell ein verzerrtes Bild.
Um das zu verhindern, setzen die Hersteller den Angaben nach auf relativ sanfte Biegungen. Dadurch steigt der optimale Sitzabstand zu einem gebogenen Fernseher jedoch auf vier bis fünf Meter. Das ist deutlich mehr als das Dreifache der Bildhöhe, das bei Videos in Full-HD-Qualität oft als Sitzabstand empfohlen wird. Wäre der Fernseher stärker gebogen, könnte der Nutzer näher vor dem Display sitzen und trotzdem die beste Qualität sehen. Eine Kompromisslösung könnten Fernseher sein, bei denen der Zuschauer den Grad der Biegung selbst einstellen kann. Erste Modelle dieser Art gab es auf der CES ebenfalls zu sehen.
Auf den deutschen Markt kommen die ersten Fernseher mit Kurve schon ab März. Diese haben allerdings noch keine flexible Biegung. Weil es sich dabei um Oberklasse-Modelle handelt, können Käufer laut „Video“ mit ordentlicher Bildqualität rechnen. Das gilt vor allem, wenn es sich um ein Gerät mit OLED-Technologie handelt. Diese sind allerdings auch noch sehr teuer. Dazu kommen praktische Probleme: So ist es aller Voraussicht nach keine leichte Aufgabe, einen gebogenen Fernseher an die Wand zu montieren. Bei einigen Modellen ist das vom Hersteller sogar gar nicht vorgesehen. Sie sind nur zum Hinstellen gedacht.