Matthias von Herrmann: Gesicht des Widerstands
Matthias von Herrmann ist das Gesicht des Widerstands gegen den Tiefbahnhof Stuttgart 21. Der Sprecher der „Parkschützer“ tritt nicht wie ein Revoluzzer auf, wirkt eher wie ein schüchterner Student.
Doch sein Studium der Politik, Wirtschaft und Chemie ist schon einige Jahre her. Nach dem Magisterabschluss hat er sieben Jahre als Assistent der Geschäftsführung bei einem Autozulieferer hinter sich und einige Monate Arbeitslosigkeit, in denen er sich voll seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für die „Parkschützer“ widmen konnte.
Vor kurzem hat der 38-Jährige sich als Berater für Pressearbeit selbstständig gemacht.
Gestern nun erschien die Polizei mit einem Durchsuchungsbefehl an seiner Wohnung, um Videos von Auseinandersetzungen auf der Stuttgart-21-Baustelle zu beschlagnahmen. Hermann kritisierte das als Versuch, die Parkschützer zu kriminalisieren.
Öffentlich präsent ist der Sohn einer Gymnasiallehrerin und eines Philosophie-Professors seit Gründung der „Parkschützer“ im Februar 2010. Heute sind die Parkschützer eine Bewegung mit fast 33 000 Sympathisanten, davon 2800, die sich an Bäume ketten wollen, um sie vor der Kettensäge zu bewahren. dpa