Matula zieht die Lederjacke aus
Claus Theo Gärtner spielt am Freitag zum 300. und letzten Mal den Privatdetektiv in der Serie „Ein Fall für Zwei“.
Basel. Claus Theo Gärtner hat Fernsehgeschichte geschrieben. Als Privatdetektiv Matula wurde der 69-Jährige mit der ZDF-Serie „Ein Fall für zwei“ zum berühmtesten TV-Detektiv Deutschlands. Am Freitag zeigt das ZDF um 20.15 Uhr die 300. und letzte Folge nach fast 32 Jahren.
Herr Gärtner, die letzte Folge von „Ein Fall für zwei“ war kaum abgedreht, da begannen Sie die neue Freiheit mit Abenteuerreisen im eigenen Wohn-Lkw zu genießen. Wo waren Sie zuletzt?
Claus Theo Gärtner: Meine Frau Sarah und ich sind gerade zurück von einer zwei Monate langen Tour durch Nordafrika. Marokko, Algerien, Mauretanien und Mali. Das hat echt Spaß gemacht.
Algerien, Mali? Haben die Konflikte in der Region Sie nicht abgeschreckt?
Gärtner: Naja, wir sind nur so ein bisschen im äußersten Norden von Mali in Grenznähe langgeschrappt. Da haben wir nichts von dem Konflikt mitbekommen. Einmal allerdings kam ein Konvoi direkt auf uns zu, Militär. Da habe ich gedacht „Oh, was ist denn jetzt los, was wollen die denn?“ Aber die wollten nur Luft aus unserem Kompressor für einen Reifen.
Da passt das wirkliche Leben zur Rolle: Wie viel von Ihnen steckt in Matula?
Gärtner: Wenn er es nicht von mir hat, von wem soll er es sonst haben? Am Anfang stand da nur eine Idee auf einem Blatt Papier: Ein Polizist wird Detektiv.
Sie leben in Basel: Ein deutscher Promi in der Schweiz — da gibt es in Deutschland gelegentlich Stirnrunzeln. Haben Sie auch ein Konto in der Schweiz?
Gärtner: Natürlich, ich muss hier doch Telefon und Miete zahlen. Aber mein Hauptwohnsitz ist in Deutschland, dort zahle ich auch meine Steuern. Meine Frau, die in der Schweiz Theater macht, und ich pendeln zwischen Basel und Berlin.
Das Finale für Matula naht, Ende nach 300 Folgen — kommt da Wehmut auf?
Gärtner: Nein, überhaupt nicht. 300 Folgen, mehr als 30 Jahre — das reicht. Es gab viele schöne Sachen, die ich nicht machen konnte. Bei zehn Folgen im Jahr blieb kaum Platz für etwas anderes.
Was sind Ihre Zukunftspläne, abgesehen von abenteuerlichen Reisen?
Gärtner: Ich möchte wieder Theater spielen. Ich habe ein paar Stücke auf dem Schreibtisch, aber da ist noch nicht das dabei, was ich mir so vorstelle. Und irgendwann möchte ich auch wieder ein paar schöne Filme machen. Wenn es geht, irgendwo weit weg.
Was geschieht nun mit Matulas legendärer Lederjacke?
Gärtner: Die letzte von den gut 35 Stück, die ich im Laufe der Jahre bei den Aufnahmen getragen habe, hängt bei mir im Schrank. Die wird irgendwann mal einem guten Zweck zugänglich gemacht.