Mehrere hundert Einsätze nach Unwetter in NRW
Düsseldorf (dpa) - Überflutete Fahrbahnen, vollgelaufene Keller, hochgespülte Gullydeckel: Das ist die vorläufige Bilanz nach dem schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen am Donnerstagabend.
Der starke Regen und Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von fast 90 Stundenkilometern hatten landesweit zu mehreren hundert Polizei- und Feuerwehr-Einsätzen geführt.
In Voerde am Niederrhein traf ein Blitz einen Baum, der brennend auf das Dach eines frei stehenden Einfamilienhauses fiel. Dabei entstand ein Sachschaden von rund 100 000 Euro. Verletzt wurde niemand.
Im Kreis Aachen kam es kurzzeitig zu Stromausfällen und technischen Defekten bei den Ampelanlagen. Fünf Fahrzeuge liefen in einer Senke voll Wasser. Auch auf den Autobahnen 40 bei Essen und 43 bei Münster standen am Donnerstagabend zeitweise die Fahrbahnen unter Wasser. Die Feuerwehr musste anrücken und die Fahrbahnen reinigen.
Am größten Flughafen von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf ging zeitweise nichts mehr. Die heftigen Gewitter erzwangen Verzögerungen bei Starts und Landungen. Zwei ankommende Flugzeuge wurden nach Köln umgeleitet.
Bis zu 6000 Blitze zählte der Wetterdienst Meteomedia innerhalb von zwei Stunden. Ein Meteorologe sprach von „richtig schweren Gewittern“. Die Unwetterzone zog im Laufe der Nacht weiter in östliche Richtung.
Eine Besucherin der Bundesgartenschau (Buga) in Koblenz ist am Freitag leicht verletzt worden, als sie vom Blitz getroffen wurde. Nach Buga-Angaben war die Frau kurz zuvor mit dem Bus angekommen und hatte gerade vom Parkplatz zum Ausstellungsgelände gehen wollen, als die elektrische Ladung niederging.
„Der Blitz schlug in den Regenschirm ein, den die Frau aufgespannt hatte“, teilte die Buga mit. Die Frau kam in ein Krankenhaus, Lebensgefahr bestand nicht. Zur Art der Verletzungen und zu ihrem Alter wollte eine Buga-Sprecherin keine Angaben machen.