Messerstecherei in Thüringer Rocker-Szene
Erfurt (dpa). Wieder Gewalt in der Rocker-Szene: Ein 38-Jähriger,der dem Motorradclub Hells Angels zugeordnet wird, ist in Erfurtdurch einen Messerstich schwer verletzt worden.
Wie ein Sprecher derStaatsanwaltschaft in Erfurt am Dienstag mitteilte, sei das Opfernach einer Operation außer Lebensgefahr. Kurz nach der Attacke amMontag seien vier Verdächtige in Weimar festgenommen worden.
Die nunzuständige Staatsanwaltschaft in Gera machte am Dienstag zunächstkeine näheren Angaben. Laut Erfurter Staatsanwaltschaft gehören zweider Männer dem konkurrierenden Motorradclub Bandidos an.Derzeit würden Haftanträge gegen eine nicht genannte Zahl vonVerdächtigen geprüft, hieß es in Gera. Bis Mitternacht muss einHaftrichter darüber entscheiden, da Festgenommene sonst automatischauf freien Fuß kommen.
Nach Berichten von „Thüringischer Landeszeitung“ und „ThüringerAllgemeinen“ wurde der 38-Jährige auf dem Parkplatz eines Geschäftsfür Motorradzubehör niedergestochen. In Weimar habe die Polizeispäter ein Auto gestoppt und die zwei Insassen festgenommen. Späterseien zwei weitere Verdächtige in einem Kleintransporter angehaltenworden.
Deutschlandweit hat sich die Feindschaft der Clubs Hells Angelsund Bandidos verschärft, nachdem im August und Oktober zwei Bandidos-Mitglieder in Berlin und Duisburg ermordet wurden. Hinter denAuseinandersetzungen zwischen den Clubs vermuten Ermittler auchMachtkämpfe um Drogenhandel und Prostitution.
Die Bandidos Jena mit Sitz in Weimar beschäftigen Polizei undJustiz in Thüringen seit Monaten. Mehrere Mitglieder sitzen inUntersuchungshaft. Unter anderem ist ein Mitglied nach einerMesserattacke in Weimar wegen versuchten Mordes angeklagt. Die GruppeHells Angels ist dagegen erst seit kurzem in Thüringen aktiv.