Waffenamnestie: Rückgabeflut in NRW
Kreis Mettmann/Mönchengladbach. Die bis Jahresende geltende Amnestie hat zu einer Flut von Waffenrückgaben in NRW geführt. In den Polizeiwachen stapeln sich Gewehre und Pistolen, Messer und Schlagringe.
Ob Krefeld oder Düsseldorf, Mönchengladbach oder Mettmann - überall stehen Menschen Schlange, um die letzte Chance zu nutzen, ihre Waffen straffrei loszuwerden.
"Unser Aufruf hat gefruchtet", sagt der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann, Ulrich Löhe. "Die Rückgabebereitschaft ist ungebrochen." Mehr als 1200 private Waffen, darunter zahlreiche Gewehre und Handfeuerwaffen, aber auch Messer und Schlagringe, wurden in den vergangenen Tagen und Wochen in den Polizeiwachen des Kreises Mettmann abgegeben. "Teilweise trennen sich die Leute sogar von ihren alten Schätzchen. Wir haben schon historische Steinschlossgewehre bekommen", so Löhe.
Im Polizeipräsidium Mönchengladbach wurden bis Dienstagmittag 850 private Waffen eingesammelt. In Krefeld waren es 400.
Im Bergischen Städtedreieick sind im laufenden Jahr rund 1100 Waffen entsorgt worden - dreimal soviel wie im Jahr zuvor. Unter die Amnestie für Besitzer "illegaler Waffen" fallen dabei laut Polizei nur 44. Die restlichen Waffen seien wegen den verschärften Auflagen zur sicheren Aufbewahrung der Waffen abgegeben worden. Vor allem Alt-Besitzer oder solche, die Waffen als Erbstücke zu Hause verwahren, haben sich laut Polizei seit Inkrafttreten des Gesetztes am 25. Juli verstärkt von ihren Gewehren und Revolvern getrennt.
Bis zum 31. Dezember können Bürger ihre Waffen straffrei abgeben. Danach ist mit empfindlichen Strafen zu rechnen. Die Waffen werden zunächst gesammelt und später in Schmelzöfen vernichtet.