Schlafendes Wiesel und fliegende Gummibärchen - Die kuriosesten Polizei-Einsätze 2009
Köln. Die zahlreichen Einsätze, die ein Polizist in seiner Berufslaufbahn verzeichnet, kann er sich wohl gar nicht merken. Doch einige kuriose Fälle aus dem Jahr 2009 werden den nordrhein-westfälischen Ordnungshütern wahrscheinlich immer im Gedächtnis bleiben.
Die "Operation schläfriges Wiesel" unternahm die Polizei Viersen im Juni dieses Jahres: Ausgerechnet im Schaufenster eines Bekleidungsgeschäfts in Dülken machte ein müdes Wiesel ein Nickerchen. Alle Weck-Versuche scheiterten. Das Raubtierchen schlief sogar noch weiter, als die Beamten es im Einkaufskorb zur Wache fuhren.
In Bielefeld ignorierte eine 52-jährige Frau die Drohungen eines mutmaßlichen Räubers und ging einfach weiter, als der seine Waffe zückte. Mit einem beleidigten "Dann eben nicht" zog dieser von dannen. Mit einem dicken Rechtschreibfehler auf einer gestohlenen Arztbescheinigung hat sich ein Schüler aus Recklinghausen selbst verraten:
Der 18-Jährige legte seinem Lehrer ein Attest vor, um nicht am Unterricht teilnehmen zu müssen. Dumm nur, dass der Schüler die Rechtschreibung nicht beherrschte: Die Diagnose "Herzrückmusstörung" machte den Lehrer stutzig. Eine Überprüfung der Polizei ergab, dass das Attest aus einem Einbruch in eine Arztpraxis stammte.
Eine liebeshungrige Frau aus dem Ruhrgebiet verwechselte die Notrufnummer 110 offenbar mit einer Flirt-Hotline: 13 Mal rief die 44-Jährige bei den Beamten an, weil sie "den Polizisten fürs Leben" suchte. Eine Streife musste ihr schließlich den Handy-Akku abnehmen. Ihr Versöhnungsangebot, am nächsten Tag einen Kuchen auf die Wache zu bringen, schlugen die Beamten lieber aus.
Dem ausgeprägten Spürsinn von Riesenschnauzer Arco ist es zu verdanken, dass die Polizei 18 vermisste Schmuckstücke fand. Der Hund aus dem Kreis Düren entdeckte im Gebüsch eine schwarze Herrensocke, Größe 44 bis 46, in der Armreifen, Ringe, Hals- und Ohrschmuck versteckt waren. Freudig wedelnd überreichte Arco seinem Herrchen den Fund.
In Bielefeld fahndete die Polizei nach dem wohl dümmsten Bankräuber Deutschlands: Der Mann wollte eine Bank überfallen, weil es ihm aber nicht schnell genug ging, schlug der Räuber mit seiner Waffe gegen den Kassencomputer.
Damit löste er einen Totalausfall der Rechner aus und trottete beutelos davon. In Aachen beherbergte ein Polizist drei elternlose Blaumeisen, die ihm ein Finder zuvor anvertraut hatte, in seiner Dienstmütze. Die drei frechen Flattertiere bescherten dem Beamten dann jede Menge unangenehme Hinterlassenschaften in der Kopfbedeckung.
Mit einem stümperhaft gefälschten Fantasie-Führerschein wollte sich ein 29-jähriger Autofahrer auf der A 42 bei Herne durch eine Polizeikontrolle mogeln: Auf der Spezial-Anfertigung des Dokuments war das Wort "Präsident" aufgedruckt. Nicht nur, dass dieses Wort nichts auf einem deutschen Führerschein zu suchen hat, es war auch noch mit "e" anstatt "ä" geschrieben.
In einem Wald am Möhnesee fuhr sich ein Lastwagenfahrer tief im Wald im Schlamm fest, weil er seinem Navigationsgerät blind vertraut hatte. Die Beamten fanden darin die Voreinstellung: "Wanderweg".
Fliegende Gummibärchen bemerkte die Polizei auf der A 1 bei Münster: Die zunächst unbekannten Flugobjekte segelten vom einen zum anderen Auto. Die Auflösung folgte schnell: Ein Fahrer hatte beim Überholen eines Cabrios gefragt, ob dort Bedarf an Naschwerk bestehe. Auf das "Ja" folgte der Gummibärchen-Regen - und eine Flugobjekt-Verwarnung der Ordnungshüter. Hinweis der Polizei: "Im Auto saß nicht Thomas Gottschalk".
In Grevenbroich hielt eine Rentnerin die Beamten auf Trab: Sie rief bei der Dienststelle an und fragte, was die Abkürzung "GSG 9" bedeute. Ein Beamter erklärte: "Grenzschutzgruppe 9". Nach einer kurzen Pause habe sich die Frau mit den Worten "Ja, stimmt! 17 Buchstaben, das passt ins Kreuzworträtsel!" bedankt.