MH370-Angehörige fürchten Verschwörung: Spenden für Tipps
Kuala Lumpur (dpa) - Angehörige von Passagieren des verschollenen Flugs MH370 wollen einen Millionen-Anreiz for Informanten schaffen, die Licht in das Dunkel um den Schicksalsflug bringen können.
„Wir glauben, es gibt jemand, der die Wahrheit kennt und weiß, was passiert ist und wo das Flugzeug ist“, heißt es in einem Aufruf, der am Sonntag auf einer Webseite für Spendensammler veröffentlicht wurde. In vier Wochen sollen fünf Millionen US-Dollar (3,7 Millionen Euro) zusammenkommen.
Auf der Webseite ist von einem „Führungsausschuss“ die Rede, der über die Auszahlung des Geldes an vermeintliche Tippgeber und Privatdetektive entscheide. Es wird aber kein Kontakt für dieses Gremium genannt. Eine der Initiatorinnen, Sarah Bajc, antwortete auf eine Anfrage über ihre Facebook-Seite zunächst nicht.
In einem Video zu dem Spendenaufruf halten Bajc, die Freundin von US-Passagier Philip Wood, und drei andere Angehörige Schilder in die Kamera, auf denen Sie „die Wahrheit“ fordern. Bajc setzt sich seit dem Verschwinden des Flugzeugs vor fast 100 Tagen, am 8. März, in zahlreichen Medieninterviews für mehr Aufklärung ein. „Wir haben von der Aktion gehört, aber wir haben nichts damit zu tun“, sagte Jacquita Conzales (52), deren Mann Patrick Gomes als Steward an Bord der Maschine arbeitete.
Das Flugzeug der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord verschwand kurz nach dem Start in Kuala Lumpur vom Radar. Niemand weiß, was an Bord passierte. Satelliten fingen noch sieben Stunden Signale von der Maschine auf, die nach der Theorie der Ermittler im Indischen Ozean abstürzte. Dort wurde trotz wochenlanger Suche bislang kein Anzeichen des Wracks entdeckt.
Die Kosten der Suche liegen bereits im zweistelligen Millionenbereich. Australische Medien zitieren Luftfahrtexperten mit Berechnungen von umgerechnet mehr als 30 Millionen Euro.