Michael Kemmer: Zu hohes Risiko
Michael Kemmer galt bisher als ausgewiesener Experte für Risiko-Management.
Das Ausmaß der Risiken bei der BayernLB hat Michael Kemmer aber wohl grandios unterschätzt. Erst seit Anfang März steht der 51-jährige Kemmer an der Spitze der Landesbank. Doch nun wackelt sein Stuhl nach massiver Kritik aus der Politik an seiner Amtsführung.
Kemmer wurde am 30. April 1957 im schwäbischen Nördlingen geboren. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Bayerischen Vereinsbank absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften in München, das er mit der Promotion abschloss. 1996 wechselte er zur Vereinsbank, die wenig später durch Fusion zur Hypo-Vereinsbank wurde. 2003 gelang ihm hier der Karrieresprung in den Vorstand, wo er für das Risikomanagement verantwortlich war.
Als die HVB 2005 von der italienischen Großbank UniCredit übernommen wurde, bekam er das Angebot, als "Chief Risk Officer" das Risiko-Management der Bank in Mailand zu verantworten. Doch wegen des angeblich schwierigen Klimas blieb er lieber in München und trat im Juni 2006 bei der BayernLB an. Doch rein klimatisch war das wohl die falsche Entscheidung.