Michael Steiner: Der Diplomat
Michael Steiner, deutscher Botschafter in Rom und ab April neuer Afghanistan-Beauftragter der Bundesregierung, ist in Berlin sehr bekannt. Das liegt daran, dass der 60-jährige Diplomat schon mehrere herausragende Posten innehatte.
Aber daran nicht allein: Der Name Steiner ist mit einer Affäre verbunden, über die sich die Berliner Szene immer wieder gerne amüsiert.
Steiner war damals außenpolitischer Berater von SPD-Kanzler Gerhard Schröder. Auf dem Rückflug von einer Asien-Reise machte der Kanzlertross im November 2001 Zwischenstopp in Moskau. Steiner verlangte Kaviar, bekam keinen und beschimpfte daraufhin einen Oberfeldwebel der Flugbereitschaft als "Arschloch". Als dies bekannt wurde, musste er zurücktreten.
Steiners Ruf ist bis heute lädiert. Darüber wird aber leicht vergessen, dass er auf verschiedenen Stationen ausgezeichnete Arbeit leistete. Erste Bekanntheit erlangte er im Wende-Herbst 1989, als er Presse-Attaché der deutschen Botschaft in Prag war. Einige Jahre später kehrte er als Botschafter nach Prag zurück. Dazwischen arbeitete er auf verschiedenen Posten an der Beendigung des Bosnien-Kriegs mit.