Mieterbund NRW beklagt „Zwei-Klassen-Gesellschaft“
Bielefeld. Menschen mit niedrigeren Einkommen werden nach Beobachtung des Mieterbundes durch steigende Mieten aus den Stadtzentren verdrängt. „Beim Wohnen entsteht allmählich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft“, kritisiert der Vorsitzende des Deutschen Mieterbundes in NRW, Bernhard von Grünberg.
In einem Leitantrag, der von den 200 Delegierten des Mietertags am Sonntag in Bielefeld verabschiedet werden soll, werden vor allem mehr Fördergelder für den sozialen Mietwohnungsbau gefordert.
Der Bestand an Sozialwohnungen gehe seit Jahren kräftig zurück, kritisierte von Grünberg. Nur noch zehn Prozent der Wohnungen in NRW seien preisgebunden, obwohl 57 Prozent der Bevölkerung Anspruch auf eine Sozialwohnung hätten.
Das deckt sich mit Erkenntnissen der NRW-Wohnungsbaugesellschaft LEG, die in ihrem Immobilien-Atlas eine Verteuerung bei Wohnraum im unteren Preissegment festgestellt hatte. Danach stiegen 2010 die Mieten um 11,9 Prozent auf 5,80 Euro pro Quadratmeter und Monat.
Der Mieterbund fordert daher höhere Sozialleistungen für Mieter, deren Wohnungen im Sinne des Klimaschutzes saniert würden. Es dürfe nicht sein, dass Mieter wegen unzureichender Sozialleistungen aus sanierten Wohnungen ausziehen müssten. hk